Allgemeine Ahnenforschung

  • Liebe Mitforscher,


    nach meinem Kenntnisstand stammt das älteste deutsche Kirchenbuch aus der


    Pfarrei St. Theodor in Basel, welches bis ins 15. Jahrhundert reicht. Die Synode


    von Tournay hatte 1481 die Anlegung von Taufbüchern angeordnet. Nun ist es mir


    ein Rätsel, wie "Normalsterbliche", also nicht der Adel, ihre Ahnen bis ins Mittelalter


    zurückverfolgen können (ja gut, 15. Jahrhundert ist noch ausgehendes Mittelalter).


    Aber es soll ja Leute geben, die ihre Abstammung bis auf Karl den Großen zurückführen können.


    Kann mich da mal jemand aufklären.


    Mit freundlichen Grüßen


    Manfred

  • Hallo Manfred,
    ich komme an einer Stelle auch über die Kirchenbücher hinaus.
    Ein Vorfahrenzweig war Besitzer eines Erbhofs, der zu einem Hofesverband gehörte-. Im Protokollbuch des Hofgerichts ist ein Eintrag: nach dem Ableben des Wilhelm von der Straten erscheint seine Wittib Hilgen und präsentiert zu einer neuen Hand ihren ältesten Sohn Jan.
    In der Stadt Köln gab es die sogenannten "Schreinsbücher" das war ein nach Pfarrgebieten geordneter Vorläufer unseres Grundbuchs, hier wurden außer Verkäufen auch die Erbfälle erfasst.
    Es gibt also Möglichkeiten außer den Kirchenbüchern, die allerdings meist nur dann helfen wenn Grundbesitz vorhanden war. Diese Möglichkeiten variieren je nach der Gegend, wo die Vorfahren lebten. Da muß man sich allerdings auch mit Orts- und Regionalgeschichte befassen.
    Freundlichen Gruß, Wilfried

  • Guten Morgen,


    es gibt natürlich auch andere Quellen als Kirchenbücher. Zu den Adeligen gibt es hier im Forum bestimmt Spezialisten die Dir das besser erklären können. Es gibt auch hierzu eine eigene Rubrik.


    Grüsse von der schwäbischen Alb


    Wandererxls


    Johann



    der seine Ahnen nicht bis Karl d. Grossen zurückverfolgen kann.....

  • zurück zu Manfreds Frage, wie man so weit zurückkommt: Erstmal hast Du ja 2 Eltern, 4 Großeltern usw. Damit sind nach etlichen Generationen schon Tausende potentielle Ahnen erreicht. Warum sollte keiner von denen adlig gewesen sein, selbst wenn Deine eigenen Eltern und Großeltern bürgerlich waren? Das wäre statistisch unwahrscheinlich. Und zweitens sind Adlige nicht die einzigen, die auf weitergehende Quellen zurückgreifen können. Es gibt zum Beispiel die Städte, die Bürgerbücher, Steuerlisten, Ratsprotokolle, Steuerverzeichnisse, Gerichtsunterlagen etc erhalten haben. Damit reichen die Genealogien der Hansestädte bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zugegeben, das ist noch nicht die Zeit von Karl dem Großen, aber es erhöht die Chance, unterwegs mal irgendeine adlige Familie aufzugabeln, die weiter zurückreicht.


    Und dann hast Du es geschafft, Du bist auf dem Glatteis der dynastischen Genalogien angekommen, wo alles so sicher belegt scheint, und doch nichts sicher ist. Ich wiederhole mich in dem Punkt immer wieder gerne: Nach nur 10 Generationen urkundlich "absolut sicher" belegter Ahnen (kaum im 18 Jh. angelangt) hast Du noch eine Datenverläßlichkeit von 35%. Also zu 65% sind deine superseriösen Forschungsergebnisse trotzdem falsch. Das bedeutet, dass aus wissenschaftlich seriöser Sicht nichts dagegen spricht, Deinen frisch gefundenen Karl den Großen schnurstracks über Cäsar und Alexander den Großen bis hin zu Pharao Ramses weiterzuführen: Viel verkehrt kann man dabei eigentlich nicht machen.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Ich war bisher der Meinung, dass Familienforschung doch eine seriöse und ernstzunehmende Sache sei.


    Bei einigen Beiträgen bin ich eines besseren belehrt worden.

  • Hallo Manfred,
    über dieses Thema wurde schon sehr viel auch hier im Forum geschrieben. Es ist so wie Seipe es schrieb je weiter man zurück geht in der Forschung desto unzuverlässiger werden die Quellen. In wie weit man diese Quellen traut kommt auch drauf an wie aussagekräftige diese ist für meine Forschung. Was nützen mich Steuerlisten oder Häuserlisten wenn in denen nur ein Name vermerkt ist sowie vielleicht noch die Kopfzahl der Familie. Wer ist in diesem Fall der Besitzer des Hauses über 30 Jahre ist es Der Grossvater der Vater der Sohn dann welcher der erste oder der dritte da der erste vielleicht mit 16 verstorben ist da hab ich vielleicht eine Geburt gefunden ? Mit welcher Frau war mein Vorfahre verheiratet von derer Linie ich abstamme der ersten der zweiten oder der dritten ? Welche der 3 Frauen führt mich denn nun zu Karl dem Grossen. Alle 3 hatten möglicherweise den gleichen Vorname (ist ja in dieser Zeit keine Seltenheit). Es ist doch schon ein grosser Erfolg wenn man in das 17. Jahrhundert vordringen kann und auch noch das Ende der 30jährigen erreicht.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Manfred,
    ich habe deine beiden Themen hier zusammengeführt.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Manfred 275


    Du sollstest manches nicht so ernst nehmen.Auch das forschen nach Ahnen verträgt ein wenig Spass,und man wollte dich sicherlich nicht ärgern.


    Gruß Monika ;)

  • Hallo Manfred 275


    Du sollstest manches nicht so ernst nehmen.Auch das forschen nach Ahnen verträgt ein wenig Spass,und man wollte dich sicherlich nicht ärgern.


    Gruß Monika ;)

    Hallo Manfred, ärgern wollte ich dich ganz bestimmt nicht!


    Das mit Adam und Eva sollte blos dir vor augen führen das verlässliche Quellen in der Zeit verdammt dünn und brüchig sind. Ich persönlich kann meine Vorfahren Väterlicherseits, dank der Arbeit eines Vetters (Cousin) bis 1522 zurückdatieren anhand eines Kaufvertrages, und dann verliert sich alles im dunkel der Geschichte, aber ich bin schon ganz schön stolz darauf den Ahnhern soweit zurückverfolgen zu können.


    Wenn ich jetzt noch nachweisen könnte, das er tatsächlich aus der Schweiz kam wie manche sagen, dann bin ich auch mit Dietrich von Bern verwandt :rolleyes: 8) :D einer Figur aus den Deutschen Heldensagen.


    Du siehst wie abwegig man alles konstruieren kann.



    Liebe Grüße aus dem Schwabenland


    wor ein Hochzeitsessen aus Schwein- und Rinderbraten besteht natürlich mit Spätzle und Kartoffelsalat gelle Wanderer!



    Harald

    Stuttgart-Uhlbach und Rotenberg vielleicht wird ein OFB daraus!

  • Hallo, das ist doch hier eine Plauderecke, oder ?
    Da muß man doch nicht alles so verbissen nehmen, bißchen Spaß muß sein,
    das Leben ist ernst genug.
    Und bei aller Gewissenhaftigkeit, etwas Gelassenheit ist manchmal
    angebracht, und Toleranz natürlich. Sehe ich das falsch ?


    HaraldBe, Du betonst immer so, dass Du aus dem "Ländle" bist,
    hat das einen Grund ? :?:
    - Was schmeckt denn so an den Nudeln, nischt geht über `ne richtige
    Pellkartoffel ! -


    Und nun mal zum Thema, mir ist das völlig wurscht, ob ich die Namen der
    12., 13. oder 14. Ahnengeneration noch finde, es wird so weit gehen, wie es die
    seriösen Quellen hergeben und fertig. Wo die Kirchenbücher im Jahr 1609
    anfangen und wenn die erste Geburt eines Ahn 1623 eingetragen ist, das
    ist schon allerhand für meine Begriffe.
    Ich bin nicht süchtig nach Rekorden, das will ich damit sagen, sondern habe
    einfach die Freude an der Ahnenforschung entdeckt.
    Wenn man in die Breite geht, hat man allerhand zu tun und Ahnengemeinschaften
    finden, so ab der 6. Generation, ist gar nicht so selten und interessant.
    Ansonsten soll das alles jeder machen, wie er es für richtig hält. :) :) :) :!:


    Viele Grüße von Ingrid

  • - Was schmeckt denn so an den Nudeln, nischt geht über `ne richtige
    Pellkartoffel ! -

    Hallo Ingrid,


    ich kann da nur eines sagen - Spätzle sind keine Nudeln :!: - und es ist doch ganz einfach, ich bin stolz darauf aus dem Ländle zu stammen :!: :)



    Zum anderen, ich seh das nicht verbissen, dieser Hinweis auf Dietrich von Bern sollte doch nur ein Beispiel sein, dass man sich in etwas verrennen kann. Im übrigen halte ich es wie du, keine KB keine Forschung - und die Familien der angeheiratenen Frauen sind ja auch noch da.


    In diesem Sinne viel Spass beim Familien- oder Abstammungsstammbaum erstellen.



    Liebe Grüße aus Dem Ländle :P



    Harald

    Stuttgart-Uhlbach und Rotenberg vielleicht wird ein OFB daraus!

  • Aber es soll ja Leute geben, die ihre Abstammung bis auf Karl den Großen zurückführen können.


    Hallo Manfred,


    die gibt es durchaus. Jedoch wird man ohne nachweislichen Adelsanschluss auch bei einer sehr weitreichenden Genealogie nicht bis zu Karl dem Großen gelangen. Aber auch nicht jeder Adelsanschluss liefert zwangsläufig den nötigen Uradels- und Hochadelsanschluss, denn viele Adelige sind erst sehr spät in den Adelsstand erhoben worden und heirateten nicht unbedingt in alte adeligen Familien.


    Auffällig sind allerdings eine Vielzahl von Genealogen, die bis auf Karl den Großen zurückführen, die einfach nur spekulativ sind, bei denen der Adelsanschluss über uneheliche Kinder konstruiert aber nicht nachgewiesen wurde. Solche Konstrukte finden sich vor allem im 19. Jh., als es sehr große Mode war, von Karl dem Großen abstammen zu wollen. Sie werden aber auch heute noch aufgegriffen. Aber nicht nur diese angeblichen Kinder von Adeligen, sondern auch Namens- und Ehekonstrukte sind zu finden.


    Halbwegs sicher sind nur die Genealogien, deren Ur- und Hochadelsanschlüsse in einer Zeit liegen, in der die Quellenlage noch ausreichend gut ist, um den Nachweis zu erbringen.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Nach nur 10 Generationen urkundlich "absolut sicher" belegter Ahnen (kaum im 18 Jh. angelangt) hast Du noch eine Datenverläßlichkeit von 35%. Also zu 65% sind deine superseriösen Forschungsergebnisse trotzdem falsch.

    Hallo,
    da diese Aussage unwidersprochen hingenommen wurde, muß ich einmal fragen wieso du darauf kommst. Ich will die Ausage gerne glauben aber lieber möchte ich sie vestehen.
    Danke für deine Mühe


    Güdiba

  • Hallo, liebe Mitforscher,


    die Frage von Güdiba möchte ich auch gerne aufgreifen - warum sollte
    es unsicher sein und nur zu 35% stimmen ab der 11. Generation ?
    Wenn man selber in Original-Kirchenbüchern sucht und zweifelsfrei
    die 11. und 12. Generation findet ?
    Das müßte uns F.W. Seipe doch mal erläutern.


    Gruß Ingrid



    @ HaralBe
    Wenn Spätzle keine Nudeln sind, was ist das dann für ein Mehlkleister ? ?(
    Harald, ich wollte bestimmt nicht Deinen Nationalstolz ankratzen, im
    Gegenteil. Ich halte auch nichts von solchen niveaulosen blöden Sprüchen
    über gewisse Volksgruppen wie z.B. "Sparen, Putzen, Spätzle schaben,
    das ist das ganze Glück der Schwaben".
    Oder Leute, die mit dem Hochdeutschen so richtig Schwierigkeiten haben
    und alles Nichtbayerische als "Saupreiß`" bezeichnen.
    Selber stamme ich aus einer weltoffenen Großstadt und finde so ausgeprägten
    Lokalpatriotismus manchmal ganz amüsant, solange es scherzhaft gemeint ist. :P
    Du bist sicher auch von der friedlichen Sorte. :!:
    Man liest sich wieder, stimmt`s ?


    Grüße von einem Preußen im freiwilligen sächsischen Dauerexil !

  • Hallo Ingrid, friedlich stimmt - leben und leben lassen - und ich bin wie ich bin kann nix dafür 8)


    Und wie du weist schmeckt den Leuten das Essen, das sie als Kinder von der Mutter gekocht bekmaen, und deshalb halt spätzle mit Kartoffelsalat und gemischtem Braten - National- und Hochzeitsgericht bei den Schwaben.
    Und wenn du einmal einen Schwaben Hochdeutsch reden gehört hast - sagst du bestimmt au Schuster bleib bei deinen Leisten, respektive Schwäbisch.


    Und über diese Sprüche sofern sie nicht von Schwaben stammen was anzunehmen ist - da entspringt halt doch manchmal der Neid auf des Häusle.


    Auf jeden Fall Liebe Grüße


    in die Weltoffene Großstadt (Leipzig?)


    Harald

    Stuttgart-Uhlbach und Rotenberg vielleicht wird ein OFB daraus!