(Gelöst) Was bedeutet "Vostelabend" und wann ist er?

  • Moin Moin,


    im Transkript einer Urkunde von 1577 finde ich den Begriff Vostelabend, offenbar als Bezeichnung für ein bestimmtes Datum - leider ohne Erklärung. In den einschlägigen Lexika unserer Vorväter ( Krünitz, Meyers 1888 ) oder sonstwo finde ich keine Hinweise. Beim googeln lande ich lediglich bei einem Karnevalverein und finde in der Zugaufstellung einen Wagen, auf dem die Jecken "Vostelabend Kleidung" tragen. Das hat mich aber leider auch nicht schlauer gemacht.


    Kennt jemand den Begriff Vostelabend und kann mir mitteilen, was er bedeutet und wann im Jahr er ist (war)?


    Vielen Dank vorab und beste Grüße, JR

    Meine Forschungsschwerpunkte:
    Riemenschneider (Wenzen / Hallensen, Völksen am Deister, Hannover)
    Gerdom / Thomasmeyer / Knehans (Bad Essen-Lintorf / Wimmer)
    Harms / Kruse (Bienenbüttel-Rieste / Grünewald)
    Kinzig (Edingen-Neckarhausen, HD-Kirchheim, Heilbronn)
    Marchand (Hamburg, Hannover)
    Eymer / Scheld (Frankfurt am Main)

    Kennedy / Hughes (Birmingham)

    Einmal editiert, zuletzt von heidschnucke ()

  • Es würde wahrscheinlich helfen, wenn du uns auch noch berichtest, aus welcher schönen Ecke unseres Landes diese alte Urkunde denn stammt ;)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Vostelabend = Fastelabend = vastabend = vastelaun ist der Donnerstag vor Estomihi bis Dienstag danach. 1577 war Estmohi Sonntag, der 18. Februar, Vostelabend also vom Donnerstag, den 15. Februar bis Dienstag, den 20. Februar.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Moin Moin,


    vielen Dank für die raschen Antworten und die Aufklärung!


    Noch ein Nachtrag: Die Urkunde wurde seinerzeit im (heutigen) Kreis Uelzen erstellt.


    Schönen Tag noch und beste Grüße, JR

    Meine Forschungsschwerpunkte:
    Riemenschneider (Wenzen / Hallensen, Völksen am Deister, Hannover)
    Gerdom / Thomasmeyer / Knehans (Bad Essen-Lintorf / Wimmer)
    Harms / Kruse (Bienenbüttel-Rieste / Grünewald)
    Kinzig (Edingen-Neckarhausen, HD-Kirchheim, Heilbronn)
    Marchand (Hamburg, Hannover)
    Eymer / Scheld (Frankfurt am Main)

    Kennedy / Hughes (Birmingham)

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  • Im Rheinland ist dies (im Dialekt) auch eine Bezeichnung für den Karneval.


    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmut Passauer

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  • Im Rheinland ist dies (im Dialekt) auch eine Bezeichnung für den Karneval.


    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmut Passauer

    Hallo und guten Abend,


    diese Info ist insofern bemerkenswert, weil die Region zwischen Lüneburg und Uelzen eher nicht als Karnevalshochburg bekannt ist (ich bin dort geboren, noch weiter nördlich aufgewachsen und hatte in meinen jungen Jahren keine Berührung damit). War es möglicherweise vor rund 440 Jahren dort anders??


    Falls es jemanden interessiert: in der besagten Urkunde geht es um ein "Dodschlags-Delikt" im Jahre 1577, in dem mein Vorfahre vor dem Amtsmann in Medingen als Zeuge auftrat.


    Beste Grüße, JR

    Meine Forschungsschwerpunkte:
    Riemenschneider (Wenzen / Hallensen, Völksen am Deister, Hannover)
    Gerdom / Thomasmeyer / Knehans (Bad Essen-Lintorf / Wimmer)
    Harms / Kruse (Bienenbüttel-Rieste / Grünewald)
    Kinzig (Edingen-Neckarhausen, HD-Kirchheim, Heilbronn)
    Marchand (Hamburg, Hannover)
    Eymer / Scheld (Frankfurt am Main)

    Kennedy / Hughes (Birmingham)

  • Die Fastnacht heißt bei uns auf Platt: "Fastelovend"


    Vor der Reformation gab es etwas Ähnliches sicher auch in der Gegend. Für die Reformierten war aber schon Kartenspiel oder Tanz ein Ärgernis, wie ich in Konsistoriumsprotokollen des 17. Jhdts gelesen habe.
    Freundlichen Gruß, Wilfried