Personenstandsurkunden Berlin

  • Hallo zusammen,


    ich hatte beim Standesamt Berlin Steglitz-Zehlendorf, eine Kopie eines Sterbeeintrags angefordert und nun einen Archivnutzungsantrag
    zugeschickt bekommen, da die Schutzfrist von 30 Jahren bereits abgelaufen ist und diese Unterlagen nun Archivgut sind.


    Bis hierher ist ja noch alles verständlich, aber für die Nutzung des Archivguts soll man 30 € bezahlen, + weitere Kosten wie Kopie und Porto,
    die ja wiederum klar sind.


    Also ich hab mir in den letzten Monaten dutzende Personenstandsurkunden in der gesamten Republik bestellt
    und die meisten waren ebenfalls bereits Archivgut, aber ich habe nie mehr als 25 € bezahlt und in dem Fall 5 Urkunden erhalten und
    hier mußte teilweise sogar gesucht werden, weil ich teilweise keine konkreten Daten angeben konnte.


    Die Berliner Gebührenpolitik, solte sie wirklich so sein, entzieht sich mir ein wenig, zumal diese Urkunden ja eigentlich schon längst in einem Archiv frei einsehbar sein sollten.


    Archivbenutzungsanträge kenne ich bislang in dieser Form nur von den Bundesarchiven und selbst da habe ich noch niemals 30 € für die Archivnutzung gezahlt.


    Irgendetwas kann hier doch nicht stimmen, oder?


    Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Archivgut der Berliner Standesämter?


    Beste Grüße


    Jan

  • Hallo Jan



    Diese 30.oo € gelten fuer das laufende Jahr.


    _______________________________________________________________

    MfG

    Bernd aus Grafhorst

    der Europaweit dauersuchende KINZEL,

    Suche für meine Ofb`s Harpersdorf ,

    Pilgramsdorf und Probsthain Nsl

    sowie Crossen a.d. Oder nach Daten

  • Hallo Bernd,


    ich möchte aber nur die Kopie einer einzelnen Urkunde und kein Benutzungsrecht für ein ganzes Jahr.


    Ich hab kein Problem für eine Dienstleistung zu zahlen, aber irgendwo hört es einfach auf, wenn die Verhältnismäßigkeit nicht mehr
    gewahrt wird.


    Für eine beglaubigte und Übersetzte Urkunde aus Tschechien oder Polen mögen 30 € gerechtfertig sein und das habe ich auch schon
    bezahlt, aber nicht für eine hiesige normale einfache Kopie eines Sterbeeintrags.


    Hier läuft definitiv etwas nicht richtig.


    Vor allem was für ein Benutzungsrecht erwerbe ich?


    Ein Jahr lang Anfragen an das Standesamt Steglitz-Zehlendorf stellen zu dürfen?


    Ärger mich gerade richtig!


    Wenn ich die Gebührenordnung richtig lese ist eine "Einfache mündliche oder schriftliche Auskunft" Gebührenfrei, ist nur die Frage
    wie die Definition von "Einfach" ist?


    Beste Grüße


    Jan

  • Hallo Jan,


    auch mir ergeht es so! Ich bräuchte Urkunden von drei verschiedenen
    Standesämtern in Berlin - das wären dann für die drei Urkunden 90 €.
    Bisher hab ich aufgrund dieser Preispolitik noch davon abgesehen, aber
    irgendwann werde ich sie doch bestellen müssen, um damit weiterzukommen.

  • Hallo Jan und Bernd,


    solch einen Antrag habe ich auch zugeschickt bekommen.
    Ich habe daraufhin ein nettes Telefonat mit einer Bearbeiterin im Standesamt Steglitz-Zehlendorf geführt.
    Benutzung von Archivgut je Antrag 30 Euro, so wurde es mir am Telefon erklärt (steht unter Pkt. B, 1.1).
    Die Worte der Bearbeiterin: "Ich schicke ihnen den Antrag zu und sie überlegen sich, ob ihnen das eine Urkunde wert ist."
    Und so liegt dieser Antrag noch immer für den absoluten Notfall bereit.
    Bisher habe ich trotzdem alles über meine Berliner herausgefunden, was mich interessierte.
    Da sind die historischen Adreßbücher, die (alten) Telefonbücher, die EMK, sehr hilfsbereite Mitglieder im Forum - auch Berliner und, und...
    Schöpfe also erst andere Möglichkeiten aus.


    Viele Grüße von Rentier

  • Die Gebühren kann ich bestätigen. Ich mußte im Standesamt Mitte für eine Heirats- und Sterbeurkunde 31 Euro zahlen ( 30 Euro Benutzungsgebühr und 2 Kopien a 0,50 Euro).
    Dies war bisher auch die höchste Gebühr überhaupt.....
    Ansonsten:
    - Evangelisches Zentralarchiv Berlin = 12 Euro ( Viertelstunde Bearbeitungszeit)
    - Landesarchiv Berlin ( EMK) = 20,36 Euro ( 2x Verwaltungsgebühr a 10 Euro und Porto)


    Für mich war die Heiratsurkunde sehr wichtig, da ich nur darüber Auskunft über die Eltern der Brautleute bekam und somit dann in der Linie weitermachen kann.


    Ich habe aus Polen im Dezember 5 (!) Kopien von Urkunden bekommen....umsonst!


    Warum die Gebühren so unterschiedlich sind leuchtet mir auch nicht ein :S .

    Forsche nach folgenden Familiennamen:
    Lubitz/Uber(Neumark) , Pankonin/ Semerow/Semerau/Hannemann/Kriegel/Loeper/Wojahn (Posen/Westpreußen), Gryska/ Lossek/ Barczok/ Anspach/ Porombka und Cieslik ( alle Oberschlesien)

  • Hallo zusammen,


    gut zu wissen das man nicht ganz allein ist mit seinem Ärger.


    Liebe Bärline die Gebühr von 20,36 € vom Landesarchiv, die Du gezahlt hast, wäre nach meiner bisherigen Bundesweiten Erfahrung mit Standesämtern, Stadt- oder Landesarchiven, die richtige Gebühr für unser Anliegen, je nach Ermittlungsaufwand, vor Ort.


    Diesen Satz habe ich allerdins erst einmal für 1 Urkunde zahlen müssen!


    Ich hab jetzt das zuständige Standesamt noch einmal angeschrieben und die Gebührenerhebung hinterfragt, da lt. Gebührenordung


    § 2 Ziffer 3 wird bei schriftlichen und mündlichen Anfragen auf einen schriftlichen Benutzungsantrag verzichtet


    weiter nach


    § 7 Ziffer 3 werden keine Gebühren für "einfache" schriftliche oder mündliche Anfragen erhoben


    die Frage wird sein wie "einfach" in diesem Fall zu definieren ist, egal ich halte euch auf dem laufenden ;)


    der § Reiter


    Jan


    http://www.landesarchiv-berlin…ehrenordnung_20080429.pdf

  • Hallöchen, zu meinen bisherigen Erfahrungen.


    Als Berlin die neuen Regelungen einführte, hatte ich beim StA Charlottenburg bereits seit einem halben Jahr eine Anfrage zu stehen. Sie mußten nicht suchen, ich hatte alle notwendigen Angaben, wie Nr. oder Namen mitgeteilt. Man wartete einfach, bis zur Einführung der neuen Gebühren und sandte mir dann pünktlich nach Einführung, eine Rechnung über 35 Euro, inkl. aller Gebühren und Porto etc. Eine Anfrage ans StA Siegen in NRW, ohne das genaue Angaben bekannt waren, also inkl. Suche, kostete gar nichts. Das Archiv sandte den Eintrag sogar kostenlos zu. Eine Anfrage ans StA Oranienburg in Brandenburg, kostete 10 Euro inkl. aller Kosten, wie Porto. Einzige Hoffnung. Habt bloß keine Vorfahren die in Berlin wohnten, sonst wirds teuer.


    Grüße Maik

    "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht)

  • als Berliner kann ich nur sagen, das ist reine Abzocke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :cursing: :cursing:


    Ich bekomme auch die Rechnungen über 30€ und ärgere mich, :cursing: :cursing: aber ich brauche sie nunmal!! ;(


    Und das lassen sie sich vergolden!! :evil: :evil:


    Grüße an alle Leidesgenossen


    von


    Thomas

  • Hallo, an alle Leidensgenossen,




    seid Änderung des Personenstandsgesetzes wird es für mich immer schwieriger dieses Hobby zu betreiben, den ich stoße finanziell an meine Grenzen. Früher kostete ein Kopie der Urkunde überall 7 €, jetzt kann jedes Amt nehmen was es will. Da ich überwiegend in Berlin und Brandenburg forsche, muss ich manchmal eben darauf verzichten und freue mich immer wieder, wenn jemand aus dem Forum mir weiter hift. Vielleicht hat ja noch einer Tipps, wie man kostengünstiger an Daten herankommt?




    MfG




    Rosy ?(

  • Hallo ihr,



    klinke mich auch mal ein. Also das ist ja eine reine Abzocke. Ihr armen Berliner. Ich meine, dazu werf ich das Geld auch nicht zum Fenster raus. Bei uns in Hannover muss man lediglich NUR die Urkunden bezahlen, wenn man eine Kopie möchte und auch das ist freiwillig. Pro Abschrift 5,50 Euro. Das geht gerade noch. Allerdings muss man die ganzen Sachen selber rauszusuchen, die legen nur die Bücher parat. Hab ich auch noch nicht gewußt. Dachte, die suchen schon selber den bestimmten Eintrag, aber nein, da musste ich am Dienstag länger suchen und das unter Zeitdruck, weil ich noch was anderes geplant hatte.



    Sind auch alle eigentlich sehr freundlich dort und hilfsbereit. Nur manchmal dauert das, bis man eine Anfrage gestellt hat. Koblenz reagiert per Mail auch superfix. :)



    Da sieht man doch mal wieder, wie unterschiedlich diese Archive die Gelder verlangen.



    Gruß Barbara

  • Hallo zusammen,


    mich ärgert es auch sehr, daß es in der Gebührenpolitik ein Archivnutzungsantrag nur für eine Gültigkeit von einem Jahr gibt und nicht gestaffelte Sätze.


    Aber eine kleine Idee von meiner Seite:
    Die Berliner Standesämter verlagern ihre Archivbestände sukzessive ins Berliner Landesarchiv - das eine Standesamt etwas früher, das andere etwas später. Deshalb gedulde ich mich, bis alle für mich relevanten Register im Landesarchiv sind und kann sie dort bei einer einmaligen Zahlung dieser Jahresarchivnutzungsgebühr komplett durchforsten. Und: Man muß nicht mehr durch die halbe Stadt fahren, wenn man etwas aus einem anderen Standesamt braucht.


    Liege ich da richtig?
    Viele Grüße
    Tokoro

    Dauersuche:

    Berlin/Brandenburg: Bremer, Brunow, Dreusicke, Greiner, Hoffmann

    Westpreußen: Krüger, Kresin, Steinke, Domröse

  • Ja, da liegst du richtig und ich mache es genauso. Lieber warte ich noch ein oder zwei Jahre und kann dann alles raussuchen, was ich brauche, als dass ich jetzt 30 Euro im Landesarchiv zahle und dann nochmal 30 Euro weil ich etwas brauche, was noch im StA liegt und nicht ans Landesarchiv übergeben wurde.


    Noch als Anmerkung, die 30 Euro sind nicht für ein Jahr ab dem Tag der Zahlung, sondern für das laufende Jahr. D.h. wenn man erst im November in Landesarchiv geht, zahlt man 30 Euro und müsste im Januar dann wieder 30 Euro zahlen.

  • Auf eine Anfrage beim Landesarchiv Berlin wurde mir jetzt mitgeteilt:


    "Leider hat das Landesarchiv zur Zeit noch kein Schriftgut des zuständigen Standesamts Steglitz-Zehlendorf übernehhmen können,
    Die Erstabgaben aus den Berliner Standesämtern werdensich voraussichtlich noch bis Ende 2013 hinziehen. Über den erreichten Stand können Sie sich auf der Website des Landesarchivs Berlin informieren.
    Ich habe Ihren Antrag an das zuständige Standesamt Steglitz-Zehlendorf weitergeleitet. Sie erhalten von dort weitere Nachricht."


    Nun bin ich ja gespannt, ob ich für die Sterbeurkunden meiner Ururgroßeltern Beutler, gestorben 1915 und 1921, je Urkunde € 7,00 oder für beide € 30,00 zahlen darf.


    Laut Schreiben sind also Anforderungen von Personenstandsurkunden nach wie vor bis 2013 an die entsprechenden Berliner Standesämter zu richten.


    Gruß
    Willi