Thieltges

  • Guten Abend zusammen,


    seit längerer Zeit betreibe ich Ahnenforschung, aber der Bedeutung/Ursprung meines Namens steht leider eine Hürde im Weg. Ich hoffe, dass mir vielleicht jemand aus diesen Reihen weiterhelfen kann.


    Es geht um den Namen Thieltges. Folgende Daten konnte ich bisher ermitteln:


    Namensformen meiner Vorfahren:
    ·1818 bis heute: Thieltges (Dreis)
    ·1817: Thilges (Klerf/ Luxemburg)
    ·1793: Tilges (Dreis)
    ·1718: Thiltges (geboren in Dreis)
    ·1690: Tieltges (gestorben in Dreis)
    In einer Dreiser Chronik steht:


    ·nach 1630: Echternacher Herren/ insbesondere Abt Petrus Fisch (1628-1657) aus Rosport siedeln Tiltges und Tilges an. Thieltges in Dreis vorher nicht bekannt.


    Flurbezeichnungen in Höchstberg mit ähnlichem Namen:


    ·1705: Tilges-Bäumgen
    · 1590: Thieltges-Baum
    ·1553: Tielges-Baum
    die Flure gehen zurück auf:


    ·1389: Teylleghin van Dune (übersetzt: Tilgin von Daun)


    offensichtlich geht der Name auf "Tilgin" zurück. Aber was bedeutet Tilgin?


    Vielen Dank schonmal.

  • Hallo Andreas,


    der Name gehört wohl in die Reihe der Kurzformen von Dietrich, und hier speziell zu Till, Thiel(e), Theil(e). Teylleghin und Tilgin halte ich für Verkleinerungsformen: kleiner Till/Tillchen (auch: Sohn des Till, Till der Jüngere). Aus dem südwestlichen Westfalen kenne ich entsprechend im 11. JH Liuzekin zu Liuzo und Weunekin zu Winiko. Problem: zwar hieße dort ein kleiner Till noch heute "Tilleken", aber Daun liegt nun mal nicht in SW-Westf., sondern deutlich südlich der maken-machen-Linie/Benrather Linie. Wie kommt da also ein g in die Namen statt eines ch? Wobei man ja aber nichts über die Aussprache des g weiß. Jedenfalls: mit der Verkleinerungstheorie kann ich mich irren.


    Sicher scheint mir der Till/Thiele/Theil. Wobei die für mich übrigens auch eher niederdeutsch klingen. Das s in Thieltges kennzeichnet einen patronymischen Genitiv: Sohn des ...


    Viele Grüße
    Xylander

  • Zur Aussprache kann ich sagen, dass die Dreiser (wo insbesondere meine Vorfahren herstammen, weiter komm ich ja nicht) es in etwa als "Tillsches" oder "Tielsches" aussprechen. Das deckt sich auch mit anderen Eifeler/Moselaner/Luxemburger Mundartsprechern die mich beim Namen nannten. Man schreibt also g, sagt aber ch.


    Ich freu mich, dass ich jetzt schlauer bin :)