Strzelno - Wie komme ich weiter?

  • Hallo,


    nun haben wir ja endlich unser langgesuchtes Dembowo gefunden: Es liegt tatsächlich in der Nähe von Mogilno. Zuständig war das evangelische Kirchspiel Strzelno, von dem Unterlagen seit 1819 vorhanden sind. Einige Akte haben auch in der Kirche von Kwieciszewo stattgefunden, sind aber in Strzelno verzeichnet. Kopien der Kirchenbucheinträge habe ich aus Bromberg/Hohensalza erhalten, aber….


    1. die Heirat der Eltern hat vermutlich um 1800 stattgefunden und auch der gesuchte Vorfahr wurde vor 1819 geboren;


    2. das Herantasten über Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden von Geschwistern, die ab 1819 geboren wurden, hat auch zum Erfolg geführt, aber die Einträge sind leider nicht aussagekräftig. Sie sind listenartig geführt und enthalten keine Aussagen über die Eltern von Heiratenden/Gestorbenen, Geburtsorte von Eltern oder Gestorbenen.


    Ich kenne also die Namen der Eltern und weiß, dass sie in Dembowo gelebt haben. Über die Sterbeurkunde weiß ich auch, dass der Vater Christoph Drews etwa 1778 geboren wurde.
    Wie komme ich nun weiter?


    Sind die (im Übrigen deutsch verfassten) Kirchenbucheinträge damals wirklich so wenig informativ gestaltet gewesen? Etwa zeitgleiche Urkunden aus Sompolno/Polen enthalten auch Infos über die Herkunft der Eltern eines Hochzeitpaares. Oder handelt es sich womöglich um gekürzte Kopien?


    Existieren womöglich noch andere, ausführlichere Einträge? Wenn ja, wo?


    Wo haben sich die Leute trauen, taufen und beerdigen lassen, bevor die evangelische Kirche in Strzelno existierte? Oder sind frühere Unterlagen verloren gegangen, so dass ich gar keine Chance habe weiterzukommen?


    Selbst in dem abgefragten Zeitraum 1830-1842 müssen sich Personen aus der Region zwischen Mogilno und Strzelno woanders trauen lassen haben. Wo könnte das gewesen sein?


    Bin für jede Hilfe dankbar.


    Viele Grüße
    Christiane

  • Kirchenbücher der ev. Kirchengemeinde Strelno = Strzelno wurden erst ab Mai 1791 geführt. Das Staatsarchiv Bromberg hat Kirchenbuchduplikate von 1791 bis 1874. Die Kasualien Evangelischer aus der Zeit davor sind zu finden in den kath. Kirchenbüchern von Kruschwitz = Kruszwica [, von Gembitz = Gebice und Siedlimowo].
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Danke, Herr Pfeiffer,


    mit dieser Information kann ich sicher etwas weiterkommen, vor allem mit dem Hinweis auf die zuständige katholische Kirche. Allerdings verstehe ich nicht, warum mir das Archiv in Bromberg vor ein paar Monaten mitgeteilt hat, dass sie evangelische Kirchenbücher erst ab 1819 haben. Auch in der Datenbank der staatlichen Archive ist immer nur von 1819 die Rede.


    Verstehe ich außerdem richtig, dass die Originale zu den Duplikaten nicht mehr existieren?


    Viele Grüße
    Christiane

  • Hallo Christiane,


    also bei den Mormonen konnte ich die KB finden:


    Taufen 1791-1828 (r. & l. S.)
    Tote 1791-1849 (r. S.) Tote 1800-1820 (r. S.) Tote 1791-1849 (l. S.) Tote 1800-1820 (l. S.)


    Allerdings ist da auch nichts von Heiraten zu finden. (was die Abk. bedeuten weiss ich leider nicht)


    Ich würde mal vermuten, dass die deutsch gehaltenen KB nach dem 2. Weltkrieg in Flammen aufgegangen sind oder anders abhanden gekommen sind. Dass ist vieler Orts in Polen geschehen. Dafür spricht auch dieser Heinweis:

    Zitat

    Mikrofilm aufgenommen von Manuskripten im Archiwum Panstwowym Bydgoszcz, und Berlin, 1940.

    Also geht es dann nur noch über die Mormonen weiter.


    Grüße
    Kai

  • Taufen 1791-1828 (r. & l. S.)
    Tote 1791-1849 (r. S.) Tote 1800-1820 (r. S.) Tote 1791-1849 (l. S.) Tote 1800-1820 (l. S.)
    (Was die Abk. bedeuten weiss ich leider nicht)


    Das heißt "rechte Seite" bzw. "linke Seite". So hat manchmal das Reichssippenamt die Kirchenbücher verfilmt, weil es so schneller ging. Für den Forscher ist es dafür schwieriger, sich einen auf 2 Seiten erstreckenden Eintrag zusammenzusuchen.
    MfG
    Friedhard Pfeiffer

  • Guten Morgen Herr Pfeiffer, guten Morgen Kai,


    vielen herzlichen Dank, das bringt mich weiter und lässt die Sache ja nicht ganz hoffnungslos erscheinen. :) Dann werd ich bei den Mormonen mal mein Glück versuchen.


    Viele Grüße
    Christiane