Gedcom Format unbrauchbar

  • Hallo, ich habe mich entschieden, mein langjähriges Genealogie-Programm zu wechseln, ich wollte von Roots Magic auf Family Tree Builder umsteigen, weil es dieses Programm auch in Deutsch gibt.


    Ganz einfach, dachte ich - GEDCOM-Export von Roots Magic, GEDCOM-Import durch Family Tree Builder.


    Ich erhalte eine ellenlange Liste mit Datensätzen, die in einem falschen Format vorliegen, da wird mir etwas von _PLAC statt PLAC erzählt, die Datumsangabe Y kommt zigmal vor und wird abgelehnt (ich habe dieses Datum bestimmt nicht eingetippt), und so weiter.


    Ich habe mal etwas im Internet herumgestöbert und komme zu folgenden Schlussfolgerungen:


    Der Umstieg von einem Genealogie-Programm auf ein anderes klappt nur 100%ig, wenn man alle Daten kontrolliert und ggf. neu eingibt (bei über 3000 Personen eine Lebensaufgabe),


    der von den Mormonen entwickelte GEDCOM-Standard taugt nichts, weil er durch Genealogie-Programme erweitert werden kann, sich andere Programme aber an diese Erweiterungen nicht halten,


    der Gau für jeden Familienforscher, der sich auf einen GEDCOM-Import verlässt: Viele Programme verschlucken Informationen dabei, so dass man häufig erst später (wenn man Pech hat, zu spät) bemerkt, dass die sorgfältig zusammengestellten Daten fehlen, an falschen Stellen landen oder (z. B. bei der Quellenverwaltung) einfach zu Notizen zusammengefasst werden.


    Meine Frage: Gibt es Alternativen zu GEDCOM?


    Für jede Art von Tipps, Meinungen und Anregungen bin ich dankbar.


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd
    Gedcom ist die Standartdatei für die Ahnenforschung ! Was nun genau bei Dir schief gegangen ist kann ich nicht nachvollziehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das Gedcom Importe oder Exporte z.b. zu geneanet oder my heritage
    zu 100% funktionierte ( über 33 000 Personen ).
    Beim Im- oder Export von Gedcomdateien werden nur Grundinformationen weiter gegeben, also keine Bilder, Bemerkungen,
    Geschichten oder sonst was !
    Auch immer beachten, das eine Firewall oder ein Antivirenprogramm Schwierigkeiten machen kann.
    Noch mal versucht ?


    Gruß Ingo

    Es sind die Wurzeln, das Blut das in den Adern fließt, welche bestimmen was man ist, was man sein wird und wo man hingehört.

  • Hallo Bernd,

    Hallo, ich habe mich entschieden, mein langjähriges Genealogie-Programm zu wechseln, ich wollte von Roots Magic auf Family Tree Builder umsteigen, weil es dieses Programm auch in Deutsch gibt.
    Ganz einfach, dachte ich - GEDCOM-Export von Roots Magic, GEDCOM-Import durch Family Tree Builder. Ich erhalte eine ellenlange Liste mit Datensätzen, die in einem falschen Format vorliegen, da wird mir etwas von _PLAC statt PLAC erzählt, die Datumsangabe Y kommt zigmal vor und wird abgelehnt (ich habe dieses Datum bestimmt nicht eingetippt), und so weiter.


    Prinzipiell ist das so. Du solltest die Fehlermeldungen mit den Ursprungsdaten vergleichen. Y deutet darauf hin, dass irgendwo ein Ja eingegben wurde, z. B. bei Lebend oder bei verheiratet. Der Unterstrich vor dem Tag PLAC, deutet darauf hin, das es sich um eine Erläuterung zu einem speziellen Rootsmagic-Tag handelt. Programmspezifische Tags werden durch den Unterstrich gekennzeichnet.

    Zitat

    Ich habe mal etwas im Internet herumgestöbert und komme zu folgenden Schlussfolgerungen:
    Der Umstieg von einem Genealogie-Programm auf ein anderes klappt nur 100%ig, wenn man alle Daten kontrolliert und ggf. neu eingibt (bei über 3000 Personen eine Lebensaufgabe),

    Die Kontrolle ist immer notwendig, Aus Erfahrung kann ich sagen, 3000 Personen sind keine Lebensaufgabe.

    Zitat

    der von den Mormonen entwickelte GEDCOM-Standard taugt nichts, weil er durch Genealogie-Programme erweitert werden kann, sich andere Programme aber an diese Erweiterungen nicht halten,


    Nicht der Standard ist schlecht, sondern derjenige der sich nicht dran hält.

    Zitat

    der Gau für jeden Familienforscher, der sich auf einen GEDCOM-Import verlässt: Viele Programme verschlucken Informationen dabei, so dass man häufig erst später (wenn man Pech hat, zu spät) bemerkt, dass die sorgfältig zusammengestellten Daten fehlen, an falschen Stellen landen oder (z. B. bei der Quellenverwaltung) einfach zu Notizen zusammengefasst werden.

    Gedcom ist das Format, welches aufgrund seiner einfachen Textstruktur auch in 100 Jahren noch funktioniert. Rootsmagic wurde von den Mormonen zum Austausch mit der Mormonendatenbank zertifiziert, FamilyTreeBuilder nicht. Das sollte die Frage beantworten, wo die größere Fehlerquote liegt. FamilyTreeBuilder kann schon eine ganze Menge, bleibt aber ein Programm für den Massenmarkt. Wenn Du beim Export den Punkt Extra Details (RM Spezific] wegklickst, bekommst Du eine reine Gedcom-Datei.

    Zitat

    Meine Frage: Gibt es Alternativen zu GEDCOM?
    Für jede Art von Tipps, Meinungen und Anregungen bin ich dankbar.


    Definitiv nein.


    Viele Grüße


    Dirk
    Gruß Bernd[/quote]

  • Hallo Bernd,

    Hallo, ich habe mich entschieden, mein langjähriges Genealogie-Programm zu wechseln, ich wollte von Roots Magic auf Family Tree Builder umsteigen, weil es dieses Programm auch in Deutsch gibt.
    Ganz einfach, dachte ich - GEDCOM-Export von Roots Magic, GEDCOM-Import durch Family Tree Builder.

    Das Du das Genealogie-Programm wechseln möchtest ist ja schön, aber dann musst Du auch in Kauf nehmen, das Du vor dem Import ins nächste Programm auch Arbeit investieren musst.
    Denn Dein ehemaliges Programm musst ja nicht richtig gearbeitet haben und das nächste Genealogie-Prg. hat seine eigenen "Aufnahme"-Kriterien.


    Man sollte auch mal sich informieren, worauf man sich beim nächsten Programm einlässt --- ... --- Nur weil es in Deutsch erhältlich ist und im ersten Anschein kostenlos zu haben ist, so muss es auch nicht für Deine zukünftige Arbeit gut sein. Oder, wie oft möchtest Du noch wechseln?


    Was ist Family Tree Builder ? Wer vertreibt es? Wozu gehört es?
    Wenn ich ein Programm in Deutsch haben möchte, dann erwarte ich auch deutschen/deutschsprachigen Support. Das wirst Du wohl bei FTB nur eingeschränkt bis überhaupt nicht erhalten. Es sei den Du verstehst hebräisch.

    Zitat

    Ich erhalte eine ellenlange Liste mit Datensätzen, die in einem falschen Format vorliegen, da wird mir etwas von _PLAC statt PLAC erzählt, die Datumsangabe Y kommt zigmal vor und wird abgelehnt (ich habe dieses Datum bestimmt nicht eingetippt), und so weiter.

    Es sind Eigenheiten von Programmen, die sich bearbeiten lassen, bevor man den Schritt zum nächsten Programm macht.
    Ich würde an Deiner Stelle vor einem Wechsel mit meiner exportierten Gedcom-Datei mal alle interessanten Programme austesten.
    Ages! ist (mit 35 Euro) kostenpflichtig, aber seine Download-Version kann man testen,
    Ahnenblatt ist Freeware
    Stammbaumdrucker in der Version 6.0 kostet 39,95 Euro bzw. 35,95 Euro für CompGen-Mitglieder
    Familienbande ist Freeware
    alle vier DEUTSCHEN Programme arbeiten in der Arbeitsliste mit, die sich einem einheitlichen Im- und Export verschrieben haben.
    Drei der vier Programme benutze ich auch...

    Zitat

    Ich habe mal etwas im Internet herumgestöbert und komme zu folgenden Schlussfolgerungen:
    Der Umstieg von einem Genealogie-Programm auf ein anderes klappt nur 100%ig, wenn man alle Daten kontrolliert und ggf. neu eingibt (bei über 3000 Personen eine Lebensaufgabe),
    der von den Mormonen entwickelte GEDCOM-Standard taugt nichts, weil er durch Genealogie-Programme erweitert werden kann, sich andere Programme aber an diese Erweiterungen nicht halten,
    der Gau für jeden Familienforscher, der sich auf einen GEDCOM-Import verlässt: Viele Programme verschlucken Informationen dabei, so dass man häufig erst später (wenn man Pech hat, zu spät) bemerkt, dass die sorgfältig zusammengestellten Daten fehlen, an falschen Stellen landen oder (z. B. bei der Quellenverwaltung) einfach zu Notizen zusammengefasst werden.

    Wenn Du Mitglied bei CompGen wärst, so würdest in der 2. Ausgabe der Computergenealogie von 2011 gelesen haben, das mehrere deutschsprachige Genealogie-Programme sich versuchen auf einen einheitlichen Austausch zu einigen. An diesen Programmen würde ich mich orientieren.

    Zitat

    Meine Frage: Gibt es Alternativen zu GEDCOM?

    Nein.


    Ahnenblatt kann Dir die Gedcom-Datei in eine CSV-Datei umwandeln.
    So kann man die Gedcom-Datei ggf. bearbeiten und nachher wieder ins GED.-Format mit Ahnenblatt umwandeln.


    Es gibt noch andere Tools mit der man die Gedcom-Datei bearbeiten kann, aber da muss man sich erst mal entschieden haben, das man bereit ist in die Gedcom-Datei Arbeit zu stecken.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen. Ich bin aber insbesondere mit der Bemerkung...


    "Dass Du das Genealogie-Programm wechseln möchtest ist ja schön, aber dann musst Du auch in Kauf nehmen, dass Du vor dem Import ins nächste Programm auch Arbeit investieren musst."


    nicht einverstanden. Ein programmübergreifendes Austauschformat ist doch gerade dazu da, um diese Arbeit zu vermeiden. Man denke da an andere Bereiche, was würde man sagen, wenn ein Programm PDF-Dateien exportieren kann, ein anderes Programm dann aber leider die Bilder aus dem PDF nicht mehr darstellt? Oder wenn ein Bild als JPG exportiert wird, beim Import fehlt dann aber die Farbe? Oder bei einer TXT-Datei fehlen die Absätze oder werden durch wirre Zeichen ersetzt?


    Es stimmt, dass im Grunde nicht GEDCOM die Ursache der Misere ist, sondern die Tatsache, dass sich die Programme nicht streng an einen Standard halten. Es wäre allerdings sinnvoll, wenn es Programmen (wie bei den Beispielen PDF oder JPG auch) gar nicht erst möglich wäre, den Standard zu "erweitern" und damit zunichte zu machen.


    Dass in der neuen "Computergenealogie"-Ausgabe deutschsprachige Genealogie-Programme versuchen, sich auf einen einheitlichen Austausch zu einigen, ist ja schon mal ein Lichtblick (habe ich nicht gewusst). Die Tatsache, dass das versucht wird, zeigt aber meiner Ansicht nach auch, dass GEDCOM tatsächlich verbessert oder durch einen anderen Standard abgelöst werden muss.


    Danke für die Tipps - ich werde mich durchkämpfen...


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,


    Dass in der neuen "Computergenealogie"-Ausgabe deutschsprachige Genealogie-Programme versuchen, sich auf einen einheitlichen Austausch zu einigen, ist ja schon mal ein Lichtblick (habe ich nicht gewusst). Die Tatsache, dass das versucht wird, zeigt aber meiner Ansicht nach auch, dass GEDCOM tatsächlich verbessert oder durch einen anderen Standard abgelöst werden muss.


    Die deutschen Programmautoren versuchen nicht in erster Linie Gedcom zu verbessern oder einen neuen Standard zu etablieren. Dies wäre ohne die Beteiligung der großen amerikanischen Programmanbieter und die Mormonen auch kaum möglich. Sie versuchen hauptäschlich, die Programme auf einen einheitlichen Umgang mit dem Standard zu trimmen. Gleichzeitig sollen spezielle programmspezifische Tags vereinheitlicht werden. Die programmspezifischen Tags sind auch notwendig, sonst gäbe es ja keine Unterschiede, wenn alle Programm dasselbe Schema hätten.


    Viele Grüße


    Dirk

  • Hallo Bernd,


    Du möchtest ja wahrscheinlich auch desshalb das Programm wechseln, weil es dir mehr/andere/bessere Möglichkeiten bietet deine Daten zu verwalten.
    Dein Programm A bietet zB. eine Funktion die das Programm B verändert/verbessert hat, dafür fällt eine andere Funktion aus A bei B völlig weg und eine Neue kommt dazu.


    pdf und JPG sind ein sehr schlechter Vergleich, da diese Formate immer aus den gleichen Elementen bestehen (egal was in ihnen enthalten ist).
    Wie oben erwähnt hängt es aber vom verwendeten Programm ab, welche und wieviele Elemente in die gedcom Datei kommen. Wenn das Nachfolgeprogramm keine entsprechenden Funktionen besitzt, wird es eben schwer mit der korrekten Darstellung.
    (Ich habe zB. ein Programm bei dem man "Alias", "genannt", "Rufname"... etc. in getrennten reitern angeben kann. Bei meinem anderen Programm kann das nicht wie vorgesehen dargestellt werden, weil die ensprechenden Felder garnicht da sind.
    Bein der Fülle an Programmen ist es auch nicht verwunderlich, das nicht alle jede Variante der Darstellung richtig aus der Importierten datei ablesen bzw. darstellen können, insbesondere nicht die Freeware Programme!


    Also, viel Spaß beim Nacharbeiten und es lebe GEDCOM!


    Grüße


    Salich

  • Hallo Salich,


    (Ich habe zB. ein Programm bei dem man "Alias", "genannt", "Rufname"... etc. in getrennten reitern angeben kann. Bei meinem anderen Programm kann das nicht wie vorgesehen dargestellt werden, weil die ensprechenden Felder garnicht da sind.


    Diese drei Felder geben unterschiedliche Sachverhalte an.
    Alias ist ein anderer Name, unter dem die Person bekannt ist: Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke) war z. B. auch August I. von Polen. Da der zweite Name der spätere ist (nach der Wahl zum polnischen König 1697) käme dieser Name bei Alias rein. Für diesen Fall gibt den TAG ALIA. Die anderen beiden Felder sind nicht GEDCOM-Standard und werden deshalb regelmäßig falsch interpretiert beim Datenaustausch.


    Viele Grüße


    Dirk