Gregorianischer Kalender im Hzgt. Nassau

  • Hallo allseits! :)


    Ich habe schon das Forum 'durchsucht' und auch das gefunden, was ich eig. schon wusste! Der Gregorianische Kalender wurde offiziell ab 1583, teilweise aber auch erst Anfang des 18. Jh. im heutigen Deutschland (bzw. damaligen Landesteilen) eingeführt!


    Weiß jemand, wie das in Nassau bzw Nassau-Dillenburg war???? Da habe ich nämlich bisher leider NICHTS gefunden! ?(


    Vielen Dank - Markus

  • Hallo Markus,
    speziell für Nassau weiß ich es auch nicht, aber insgesamt übernahmen alle protestantischen Territorien des Reichs den gregorianischen Kalender erst 1700 und zwar wurden die Tage zwischen dem 18. Feb. und dem 1. März weggelassen.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Danke, Gisela....


    Das hatte ich irgendo auch schon mal so gelesen, zumindest das mit dem Jahr 1700. Trotzdem suche ich leider immer noch was 'Genaues' für meine Gegend hier... Trotzdem Danke - und ich hoffe u suche weiter!

  • Hallo Markus,


    geht's um den katholischen oder den evangelischen Bereich?
    Wenn katholisch: zu welchem Bistum gehörte die Ecke denn?
    Wenn evangelisch: Giselas Info ist nichts hinzuzufügen.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • so ist die Aussage im Grotefend ;)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • ja, tat es.


    An der Tatsache ändert sich nichts, aber ich verstehe, wenn du einen schriftlichen Beleg suchst. Wenn du nichts weiter findest, schau doch mal in die dortigen KBs zu dem Zeitraum. Die Pfarrer haben das meist vermerkt. Das ist sowieso am besten, weil eine Primärquelle ist immer besser als eine Sekundärquelle.
    Ich habe sogar schon in einem Original-KB aus der Zeit (keine Verfilmung o.ä.) gesehen, daß der Pfarrer schon ca. 1/4 Jahr im Voraus beide Datumsvarianten bei den Einträgen vermerkt hat, ab dem Stichtag hat er dann nur noch das neue Datum hingeschrieben. Das war allerdings nicht in deiner Ecke, sondern im Hunsrück. Aber protestantisch ist protestantisch.


    viele Grüße
    Gisela

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  • Apropos Grotefend:
    ich finde den leider nicht mehr im Netz. Ist der verschwunden, oder bin ich doof oder beides? Hast du den link, Jörg?

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  • Also, zu evtlen Einträgen in den Kirchenbüchern direkt hier muss ich folgendes sagen:


    Sterbebücher gibt es hier (leider) erst ab 1710; und sowohl im Tauf- als auch im Hochzeitsbuch (die gibts ab 1635) ist eben leider nichts, rein gaaar nix vermerkt. So, als hätte eine Umstellung nie stattgefunden.


    :-(

  • hm.
    Hast du denn darauf geachtet, ob in den entsprechenden Tagen zu Anfang 1700 eine Lücke in den KBs ist?
    Wenn das nicht hilft, schau doch mal in die KBs von Dillenburg selbst. Als zentraler Ort sollte es dort doch mit rechten Dingen zugehen (na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt).


    Hast du schon die Akten der betr. Kirchengemeinden im kirchl. Archiv angeschaut?

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  • Hallo Markus,

    ist eben leider nichts, rein gaaar nix vermerkt. So, als hätte eine Umstellung nie stattgefunden

    so sehr begeistert war man von der Umstrellung allgemein nicht, warum sollte das einen Vermerk wert sein?
    Ich habe noch in keinem KB einen solchen Vermerk gesehen.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
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  • Hallo Gisela,

    Apropos Grotefend:
    ich finde den leider nicht mehr im Netz. .... Hast du den link, Jörg?

    Nein, tut mir leid. Ich habe das Buch von ihm "Taschenbuch der Zeitrechnung". Daher stammt mein Wissen um das angefragte Thema.

    Freundliche Grüße
    Jörg


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  • Mensch, die waren ja schnell!!! :thumbsup:


    Erst hatte ich zwar von einem Museums- und Geschichtsverein in der ehem. Kreisstadt als Antwort, dass die eben leider auch nix wissen, dann bin ich noch nen Schritt weiter: Direkte Anfrage beim Hess. Hauptstaatsarchiv! Und? Antwort ist schon da!!!


    "Die Kalenderreform, d.h. die Einführung des Gregorianischen Kalenders, in den protestantischen Territorien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, zu dem ja auch das Fürstentum Nassau-Dillenburg gehörte, wurde- unter Ausschltung der Tage vom 18. Februar bis zum 1. März - im Jahr 1700 vollzogen. ... "


    Also ganz so, wie Gisela es anfangs schon vermutete bzw. sagte! ^^


    Markus

  • schön, daß wir jetzt noch sicherer sind, und danke, daß du uns daran teilhaben läßt.
    Markus, ich war mir sicher (also keine Vermutung), weil nämlich der Grotefend das zuverlässigste ist, was ich als ehemalige Geschichtsstudentin kenne. Und er geht ja auch bei bestimmtem Ländern auf kleinere Abweichugen explizit ein.
    Trotzdem ist eine solche Aussage, wie du sie jetzt hast für deine Region nochmal besonders bekräftigend und als Fußnote bzw. Beleg absolut wasserdicht und vertrauenerweckend.
    Ich frag mich jetzt bloß, ob die nicht auch den Grotefend als Quelle haben. Ich meine das absolut nicht kritisch, denn immerhin steht ja solch ein wichtiges Archiv mit seinem Namen für die Auskunft, egal wie sie belegt ist.


    viele Grüße
    Gisela

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