"von" Schönermarck? Problem der Grenzziehung zwischen Adel und Nicht-Adel

  • Hallo allerseits,


    ich habe ein Problem mit dem Status der Familie Schönermarck im Raum Wusterhausen/Dosse - Kyritz.
    Diese Familie taucht (nicht nur) um 1600 herum immer wieder in Lehensregistern der Kurfürsten von Brandenburg auf und besaß anscheinend - teils sogar in den gleichen Orten - Ritter- und Bürgerlehen. Ich weiß, dass Mitglieder dieser Sippe gelegentlich Bürgermeister von Wusterhausen waren und spätere Mitglieder entsprechende Ämter in Goslar (am Harz) ausgeübt haben. Der Adelstitel - wenn er denn damals existiert hat - muss irgendwann im Laufe der Geschichte entweder komplett erloschen sein oder hat womöglich auch gar nicht existiert, ehe er im 18./19. Jahrhundert neu (oder wieder) an Mitglieder der Sippe verliehen wurde.


    Was mich irritiert ist, dass ich aus den Lehensbriefen (die über die Bürgerlehen waren andere, als die über die Ritterlehen, gehörten aber anscheinend zumindest teilweise zur gleichen Familie, wenn die Lehensnehmer nicht gar identisch waren) und weiteren Dokumenten teils den Eindruck gewinne, dass es sich um Adelige, teils aber auch, dass es sich um eine bürgerliche Sippe handelt. Auf jeden Fall scheinen sie im genannten Zeitraum verlgeichsweise wohlhabend gewesen zu sein, weil sie damals eine ganze Reihe an Lehensgütern gekauft haben. Ihre Lehen waren zum Teil deutlich umfangreicher als die mancher (anderer?) Adelsfamilien in der Region, wie z.B. den v. Sandow (über die ich übrigens von den Schönermarcken abstamme). In einigen älteren Adelslexika werden die v. Schönermarck sogar als eine der angeblich ältesten nachweisbaren Adelsfamilien im Gebiet der Herrschaft Ruppin bezeichnet.


    Das Problem mit der Zuordnung "Adel oder Nicht-Adel" hatte übrigens Anfang des 20. Jahrhunderts auch schon ein anderer Familienforscher, der versucht hat, die verschiedenen Zweige und die Ursprünge der Schönermarck möglichst umfassend zu erforschen und zu dokumentieren...


    Wer hat eine Idee, ob und wie man zu einem eindeutigen Ergebnis in der Adelsfrage kommen könnte?


    Grüße!

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Als erstes habe ich an die Hugenotten gedacht. Es gab begüterte und finanzstarke Familien. Zu der Zeit wurden auch schon Kredite vergeben. Ob und wie jemand durch Reichtum in den Adelsstand erhoben wurde, kann ich nicht sagen. Du hast sicher Literatur darüber. Oder Adelsexperten melden sich hier.


    In der Familienliste der Hugenotten gibt es den Namen "Schoenmaas".


    Viele Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    Hugenotten kann ich bei der Familie ausschließen, weil es in der Region mehrere Orte mit dem Namen Schönermarck gibt und die Sippe selbst als Stadtgeschlecht in Neuruppin, Kyritz und Wusterhausen seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar ist - was die Sache an sich leider nicht einfacher macht...


    Viele Grüße


    Giacomo-Marco

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)