Ist das vielleicht eine Stoffart?

  • Hallo,


    ich habe Tonaufzeichnungen aus der Jugend meiner Großmutter.
    An einer Stelle erzählt sie


    "... da brachte Mutter mir auch ein hübsches Kleid mit, das war Maudepommes (?) ..."


    Ich habe das so geschrieben, wie ich es höre - d.h. das kann völlig falsch sein. Es könnte auch 'Mode de pommes' sein. Oder noch anders ...
    Mit dieser Unsicherheit habe ich nix ergoogeln können.
    Hat jemand eine Idee was das sein könnte? Ist das eine besondere Stoffart? Oder gab es tatsächlich eine Mode, die so oder ähnlich hieß?


    Ich bin sehr neugierig, was Fachleute dazu wissen!

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo,


    sorry, hab' ich versäumt: das war kurz vor 1900. Ich sollte wohl auch erwähnen, dass die Oma damals bereits 96 Jahre alt war.


    Ich hab mir die Stelle eben noch ein paar Mal angehört. Wenn ich so schreibe wie ich höre (sozusagen Lautschrift ;) ), dann muss ich Moodpomm schreiben.
    Ich fürchte das trägt höchstens zur Verwirrung bei.


    Die Oma hat mehrmals auch von Kleidung gesprochen, nie wurde ein Modestil erwähnt, wohl aber der Stoff, z.B. Leinen, Baumwolle, Lüster usw.
    Insofern kann ich ein - aus dünn gewordener Erinnerung - verballhorntes "Madapolam" nicht ausschließen.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg, das Dumme ist, wir wissen ja gar nicht, wie "Madapolam" damals ausgesprochen wurde. Da der Stoff aus Indien kommt, wurde er eventuell über England importiert. Leider ist das alles nur Spekulation. Zur Verballhornung gibt es das schöne Beispiel hier aus dem Rheinland, wo Johannes in der Franzosenzeit zu "Schäng" wurde, das hört man hier heute noch.

  • Hallo Bianca,

    kommt Deine Oma aus Pommern

    nein, Oma war Urberlinerin.


    Hallo M.I.F.E.

    das Dumme ist, wir wissen ja gar nicht, wie "Madapolam" damals ausgesprochen wurde. ..... Zur Verballhornung gibt es das schöne Beispiel hier aus dem Rheinland, wo Johannes in der Franzosenzeit zu "Schäng" wurde

    das ist sicher ein Problem. Ich sehe nur im Moment keinen Ansatz, wie man eine Verballhornung "rückgängig" machen kann.
    Da in Berlin in den besseren Kreisen ja sehr lange französisch gesprochen wurde und auch um 1900 noch viele französische Worte in der Alltagssprache waren, vermute ich doch eher einen wie auch immer gearteten französischen Hintergrund. Und da bin ich wieder bei der Schreibweise in meinem Start-posting.


    Das mit dem Jean --> Schäng ist rheinaufwärts noch verstärkt, da wird dann der "Schambes" draus :rolleyes:

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Vielen Dank für den Hinweis, habe Frau Bender gleich angeschrieben.
    Mal sehen, was da vielleicht an Info kommt, bin sehr gespannt.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)