• Guten Abend
    Ich hab mal eine Frage ob jemand weiß wie es früher gehandhabt wurde und zwar.
    Die Mutter der Kinder starb z.B.am 2.4.1734;am 3.5.1734 starb das letzte Kind und am 2.6.1734 starb der Vater der Kinder.Waren die Kinder dann bei den Großeltern oder waren die Kinder bei den einzelnen Paten?Ich stelle deshalb duie Frage weil ich so einen Fall habe.
    Danke
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo Franz Josef,


    da gibt es unterschiedliche Möglichleiten. Pauschal kann man das wohl nicht sagen.


    Wenn da innerhalb kurzer Zeit in einer Familie so viele Menschen gestorben sind, könnte es auch darauf hinweisen, dass dieser Ort von einer Seuche heimgesucht worden ist. Es gibt Orte, in denen dadurch innerhalb weniger Wochen der größte Teil der Bevölkerung an der Pest verstorben ist. Ich hatte eine solche Situation im Hunsrück, die Todesrate stieg innerhalb weniger Wochen gigantisch an, dann brachen die Eintragungen plötzlich ab: Auch der Pfarrer ist verstorben. Danach kam eine große Lücke, und erst nach ein paar Monaten kamen dann neue Eintragungen hinzu. Über den dazwischen liegenden Zeitraum gibt es keine Angaben. Falls das in Deinem Fall ähnlich sein sollte, könnte das darauf schließen lassen, dass auch die anderen Kinder gestorben sind. Wenn sie in dieser Zeit irgendwo anders untergekommen sein sollten, kann das aber durchaus auch in einem ganz anderen Ort sein, dann gibt es wenig Chancen, das herauszufinden. Man weiß ja nicht mehr, wohin sie gegangen sind.

  • Hallo Jens
    Danke für die Antwort.Leider ist das KB nicht sehr ausführlich.Es kann ja sein,dass jene Leute die die CD des KB erstellt haben nicht alles vom KB abgeschrieben haben.
    Wenn es das Jahr 1726 die Monate September oder Oktober betroffen hätte würde ich einiges verstehen denn da wütete die rote Ruhr in der Gegend von Lüttringhausen.Wenn ich richtig gezählt habe sind damals von meinen Ahnen ca 300 Leute gestorben.Einen Fall hatte ich da wo die Mutter und 2 Kinder am selbigen Tag bestattet wurden.Es sind leider in dem KB von 1600-1800 kaum die Todesursachen verzeichnet.
    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
    Franz Josef

  • Hallo Franz Josef,


    nach meiner Erfahrung dürfte es meistens so gelaufen sein, dass zunächst innerhalb der eigenen Familie (Großeltern/ältere Geschwister) nach einer Unterbringungsmöglichkeit gesucht wurde und - wenn das nicht erfolgreich war - seitens der führenden Gemeindemitglieder oder des Amtes andere Möglichkeiten in Betracht gezogen wurden. Anscheinend wurde (unabhängig von der Unterbringung) zumindest im Fürstentum Halberstadt jeweils ein Team von Vormündern (ich meine, anhand von mir vorliegenden Akten von zwei bis drei Vormündern ausgehen zu können) mit der Sorge für das Kind und die Verwaltung von dessen Vermögen beauftragt. Mehrere waren es anscheinend deshalb, um die Gefahr eines Betrugs am Mündel zu reduzieren. Die Vormünder waren anscheinend zumindest nicht enger mit dem Kind verwandt, um Interessenkollisionen zu vermeiden, doch behielten Freunde und Verwandte der Eltern ein gewisses Mitspracherecht. Entsprechende Regelungen habe ich im Rahmen von Akten im Bereich Nachlassverwaltung und zum Verkauf von Grundstücken gefunden. Wenn Deine Familien besitzend waren, könntest Du mit etwas Glück entsprechende Unterlagen in Amtshandelsbüchern des für Deinen Ort zuständigen Amtes finden.


    Grüße!

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo Franz Josef,
    ich habe auch so einen Fall in meiner Familie. Erst starb der Vater, dann die Mutter. Die 5 Kinder wurden innerhalb der Familien verteilt.
    2 Kinder kamen zum Bruder der verstorbenen Mutter, 1 Sohn kam zu einem anderen Bruder der verstorbenen Mutter, 2 Kinder zum Bruder des Vaters.
    Nach einigen Jahren wurde ein Sohn wegen Nichtauskommen noch einmal vom Bruder der Mutter an einen Bruder des Vaters vermittelt. Die Kinder wurden also
    auseinander gerissen, blieben aber alle in der näheren Umgebung.


    Da ist also viel möglich.
    Freundliche Grüße
    Angela

  • Hallo Angela
    In meinem Fall weiß ich leider nicht wohin die Kinder kamen.Ich kann mir nur vorstellen,dass es ähnlich lief.Damals funktionierte anscheinend der Familienverband was man von heute leider wohl nicht mehr behaupten kann.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Franz Josef