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Hallo Franz Josef,

mir kommt das Ganze (hoffentlich zu Recht) ziemlich einfach vor: beim Heiratseintrag hatte der Pfarrer den Wohn- bzw. Herkunftsort der Frau entweder nicht erfragt, ihn für unwichtig gehalten (es handelte sich ja "nur" um eine Frau), ihn vergessen oder aber er war mit dem Ort der Eheschließung identisch.
Wenn sie später gemeinsam mit ihrem Ehemann im Ort Heidt gelebt hat, ist es nur logisch, wenn bei ihrem Sterbeeintrag eben dieser Ort als Wohnort der Frau bezeichnet wird...

Grüße!

Hallo Franz Josef,

ich habe es teilweise geschafft, die Herkunftsorte meiner Vorfahrinnen darüber herauszufinden, dass ich mir die Herkunftsorte der auswärts lebenden Taufpaten ihrer Kinder angesehen habe. Mit etwas Glück stammten die nämlich aus dem Herkunftsort der Kindsmutter.
Weitere Möglichkeiten: wenn es im Ort jemand anderen mit dem gleichen Nachnamen gibt und es sich bei dieser Person um jemand Zugezogenen handelt, könnte man vielleicht darüber zum richtigen Ort kommen (dann hätte der Ehemann seine Frau im Zweifel über zugezogene Verwandte kennen gelernt).

Wenn auch das nicht hilft könnte man hoffen, dass man die Familie im Amtshandelsbuch des zugehörigen Amtes findet (da bin ich schon häufiger auf Heiratsverträge oder Erbsachen gestoßen, die mich auf den richtigen Ort und teils sogar auf die Eltern der Frau gebracht haben).
Wenn auch das nicht hilft: gibt es zu der Region womöglich Kirchenbuchauswertungen (und sei es nur in Form von abgeschriebenen Trauregistern) anhand deren man erschließen könnte, in welchen Orten der näheren und weiteren Umgebung zur fraglichen Zeit der Familienname der Frau vorkommt?

Wenn auch das nicht hilft, funktioniert leider nur noch das stumpfe Durchsehen von Kirchenbüchern der angrenzenden Orte in immer größerem Radius, bis man den Taufort der Frau gefunden hat. Um sicher zu gehen, ob es sich tatsächlich um die richtige Frau handelt, kann man jeweils nachschauen, ob es konkrete Hinweise gibt, dass es die falsche Frau ist (anderweitige Ehe im Ort, Sterbeeinträge) bzw. die richtige (mit etwas Glück stand sie oder ihr Mann in ihrem Herkunftsort Pate).

Möglicherweise ist die Frau auch als Arbeitskraft von außerhalb zugezogen. Falls sie vor ihrer Heirat an ihrem späteren Wohnort Pate stand, könnte man in dem entsprechenden Eintrag mit etwas Glück ebenfalls ihren Herkunftsort finden. In dem Fall bietet es sich an, auch darauf zu achten, aus welchen Regionen z.B. Wanderarbeiter üblicherweise in den Ort gekommen sind. Beispiel bei mir: in der Magdeburger Börde gab es viele Wanderarbeiter aus dem Eichsfeld und der Grafschaft Hohnstein. Weil ich in der Region eh Vorfahren hatte, habe ich mir die entsprechenden Kirchenbücher etwas genauer angesehen, habe mit etwas Glück eine passende Frau und schließlich sogar Belege dafür gefunden, dass es sich um die richtige Person handelte.

Wenn mir Vor- und Nachname der Frau bekannt und diese Namen nicht gar zu häufig waren, habe ich es mit diesen Methoden in den allermeisten Fällen geschafft, weiter zu kommen!

Liebe Grüße!

Giacomo-Marco

Hallo Franz Josef,

das Entfernungsproblem kenne ich leider nur ZU gut (wobei bei mir noch zusätzlich ein gewisses Sprachproblem dazu kommt): die Hälfte meiner Vorfahren müsste ich im Grunde auf Sizilien beforschen, hatte aber zumindest das Glück, über Microfilme der Mormonen auch da einige Generationen von Deutschland aus zurück zu kommen.

Im Zweifelsfalle (und wenn Wuppertal schöner wäre, als es ist) bleibt Dir wohl tatsächlich nur die Recherche vor Ort oder das Glück, jemanden zu finden, der die Suche für Dich übernimmt. Historische Amtshandelsbücher etc. wirst Du zumeist in den jeweiligen Landesarchiven finden, für die Kirchenbücher gibt es mit etwas Glück Zentralarchive.
Da, wo ich meistens hin muss, im Archiv der ev. Landeskirche in Magdeburg, besteht gegen Entgelt sogar die Möglichkeit, mit einer Kamera ohne Blitz Fotos zu machen (was die Suche anhand von Taufpaten natürlich deutlich erleichtert, da billiger macht)...

Auf Sizilien habe ich leider das Problem, dass es da anscheinend noch nicht einmal eine halbwegs funktionierende Infrastruktur in Sachen Genealogie gibt, mir Briefe gar nicht erst beantwortet wurden etc.
Und einen Ort, an dem ich potentiell forschen könnte, das Deutschordensarchiv in Wien, wage ich momentan leider noch nicht zu besuchen: einmal, weil mir da Anfragen nicht beantwortet wurden und dann, weil ich angesichts der Fahrt- und Übernachtungskosten (und der Unsicherheit, ob ich überhaupt etwas finde) nicht weiß, ob es sich lohnen könnte...

Gleichfalls liebe Grüße!

Giacomo-Marco