Was ist die ungewoehnlichste/dramatischste Todesursache in Eurem Baum?

  • Kein froehliches Thema, dafuer aber interessant.
    Was ist denn in Eurem Stammbaum die ungewoehnlichste oder dramatischste Todesursache?


    In meiner Familie ist dies wohl der Tod meines Ur-Ur-Ur-Urgrossonkels
    Johann Heinrich Arens *1833 im Kreis Leer.
    Er heiratete meine Ur-Ur-Ur-Ur-Grosstante Henrica Holtmann im Jahre 1858.
    Die Beiden hatten nicht lang nach der Hochzeit ihr erstes Kind 1859,
    das Zweite in 1862, dann das Dritte in 1864.
    Ab 1866 fing das Elend an: Im April starben innerhalb von 9 Tagen gleich zwei der Kinder,
    beide Jungs der Familie Heinrich und Johann mit nur 6 und 2 Jahren.
    Ich denke mal das war schon ein sehr grosser Schock.
    1868 und 1870 wurden noch zwei Maedels geboren.
    Dann kam das verhaengnisvolle Jahr 1871 und es passierte wohl ein Unfall oder aehnliches,
    jedenfalls starben seine Frau Henrica mit nur 35 und die kleine 2/1 2 Jaehrige Tochter Maria am selben Tag!
    Danach konnte Johann Heinrich das Elend nicht mehr ertragen.
    Am 09.05.1872 beging er Selbstmord, fast genau ein Jahr nach dem Tod seiner Frau und Tochter.
    Als Todesursache steht da geschrieben:
    In die See gegangen. Im Meer ertrunken.
    :( beruehrt mich jedesmal aufs Neue.

    [font='Chicago, Impact, Compacta, sans-serif'][size=14]In mir schlummert ein Genie, aber das Biest wird nicht wach!

  • Hallo LadyCapybara
    Ich hab einen der war Kutscher.Er fuhr mit der Kutsche über die Wupper.Als das Pferd auf dem er saß scheute wurde er abgeworfen und vom Pferd unter das Wasser
    gedrückt und ertrank.Ein anderer erfror bei Grabeshämmern. Sein Sohn kam 3 Monate Später zur Welt und er ist sozusagen der Stammvater,dass meine Mutter viele viele Jahre später zur Welt kam.Eine Andere Familie hatte 10 Kinder 8 davon starben 1726 an der roten Ruhr.Einer kam auch unter eine Kutsche und wurde von einer Holzladung erdrückt.Ein Fall noch der auch sehr tragisch ist nach dem Kirchgang wollte er auf einer Kegelbahn einen Streit schlichten.Er wurde von einem der Kontrahenden mit einem Kegel niedergeschlagen und starb 2 Tage später.7 Kinder hatten dadurch keinen Vater mehr.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Ein Vorfahr ist 1760 bei einem Unfall gestorben. Er hat die Innenwände der Brokdorfer Schleuse repariert, dabei ist die Erde wie eine Wand auf ihn gefallen. Laut KB: nach Gottes Schickung hat er seinen Geist aufgegeben.


    Die Tochter meiner Vorfahren ist 1748 als 19 jähriges Mädchen von einem kleinen Birnbaum gefallen und am nächsten Morgen gestorben. Nachzulesen bei Riediger Band I, Seite 212.


    Ein Vorfahr ist auf der Flucht vor Zöllnern vom Heuboden gefallen und gestorben. Er hinterließ Frau und vier kleine Kinder.


    Eine Vorfahrin berührt mich besonders: Sie ist 1845 als 23 jährige junge Frau gestorben. 1842 bekam sie eine uneheliche Tochter (meine dreifach-Großmutter), die bei den Großeltern aufwuchs. Sie selber war Dienstbote. Von ihrem Tod 1845 weiß ich durch die Sterbekopie ihres Vaters. Ich ließ die Eintragung im Sterberegister in ihrem Geburtsort suchen, leider gab es kein Ergebnis.
    Durch eine liebe Mitforscherin habe ich vor kurzem erfahren, dass sie 1845 an einem anderen Ort gelebt hat. Nachdem auch dieser Hinweis nicht zu einer Sterbeeintragung im betreffenden KB geführt hat, habe ich einen schlimmen Verdacht. Sie hat sich das Leben genommen. Wie verzweifelt muss eine junge Frau mit Kind sein, um diesen Weg zu wählen?
    Wenn sie kein christliches Begräbnis bekam, gab es auch keine Eintragung ins KB.


    Die Archivmitarbeiterin schrieb mir gestern zwar, dass auch Selbstmorde eingetragen würden. Ich habe aber mal gelesen, dass die Todesursache dann umschrieben wurde, z.B. Depression. krankes Gemüt usw. In diesem Fall gab es aber keine Eintragung.
    Na ja, alles lässt sich nicht aufklären. So soll sie ihre Ruhe haben.


    Viele Kinder, die früh gestorben sind, habe ich auch in meiner Geschichte. Leider war das Alltag.


    Aber das wir heute noch an sie denken und darüber berichten, ist doch tröstlich.


    Ich wünsche ein schönes Wochenende, Gruß Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Bei einem Freitod würde ich nicht immer davon ausgehen das er auch am Wohnort geschah. Mein Urgroßvater hat sich ca. 20 km vom Wohnort entfernt erhängt und ich habe diesen Eintrag im Standesamtsregister wiedergefunden, also Glück gehabt das zur damaligen Zeit beide Orte zum selben Standesamt gehörten.
    Zudem habe ich schon etliche Freitode in den Kirchenbüchern entdeckt. Als ältestes Beispiel eine Hauswirtin von 1598 "in ihren Sünden verzweiffeltt undt sich selbst erhenckett undt hernach ... auff Befehl der Obricheitt von Bettlern auff den Kirchhoff... hinden an die mawer begraben"
    Der ungewöhnlichste Fall betrifft ein Mädchen, das auf einer Wiese gestorben war und deren Mutter im Nachbarort sich nicht rührte, so das auch niemand anderer sich darum kümmern wollte bis es endlich von Hunden und Schweinen aufgefressen wurde. Das ist dann schon extrem, aber im 30jährigen Krieg galten sicher andere Gesetze. So bekamen Soldaten gleich welcher Nation ein Begräbnis, obwohl sie vielleicht vorher in der Gegend gewütet haben. Unbekannte Tote wurden lieber gleich an Ort und Stelle begraben, da sie keiner anfassen wollte. Und doch finden sich auch solche Einträge in den Kirchenbüchern.
    Spekulant

  • Hallo,


    "mein" Unglück liegt grad 2 Generationen zurück. Meine Großtante (die Schwester meiner Oma) bekam ein Mädchen. Sie hatte ein Kindermädchen oder Hebamme, jedenfalls jemand, die sie bzw. das Kind nach der Geburt betreute. Ich vermute deshalb Hebamme. Sie war betrunken und verbrühte die Kleine, sodass sie paar Tage später starb. Das nächste Kind war ein Junge und eine andere Hebamme. Das dritte Kind war wieder ein Mädchen, die selbe Hebamme; sie verbrühte ebenso das Mädchen im betrunkenen Zustand mit kochend heißem Wasser, sodass auch das kleine Lenerl ein paar Tage später starb. ;(


    LG, Doschek

  • Bei mir ist die Todesursache von meinem Großvater väterlicherseits wohl am "spektakulärsten" wenn man das überhaupt so nennen kann. Eher wohl dramatisch. 1965 nahm er sich mit E605 (Rattengift) das Leben. Meine Oma liess sich von ihm scheiden. Diese war auch schon rechtsgültig, als mein Großvater sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschaffte und meinem Vater ein Messer an den Hals hielt. So wollte er meine Oma zwingen, ein Schriftstück zu unterschreiben dass sie die Scheidung zurück nimmt. Sie weigerte sich. Er nahm dann das E605. Der gerufene Krankenwagen nahm ihn dann mit. Im Krankenwagen kam er dann wohl noch mal zu sich und nahm dann nochmal das Gift. Daran ist er dann gestorben. Ob noch auf den Weg ins Krankenhaus kann ich nicht sagen.
    Mein Vater hat mit mir auch nie darüber gesprochen und ich weiss es nur von meinen Tanten und meiner Mutter. Mein Vater selbst, war erst 14 Jahre alt.

  • Finde ich ja faszinierend was da fuer Geschichten in den einzelnen Familien passiert sind.
    Danke schon mal fuer Euer aller input :)

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  • Bei meinen Vorfahren gibt es sechs mir bekannte ungewöhnliche/ dramatische Todesursachen:


    1. einer meiner Vorfahren wurde im Jahre 1636 von einer berittenen Söldnertruppe auf freiem Feld erschossen;
    2. eine Vorfahrin von mir wurde im Jahre 1687 in ihrem Garten von einem Weindieb mit einem Stein erschlagen;
    3. einer meiner Vorfahren wurde im Jahre 1762 bei dem Versuch, durchgehende Pferde zum Halten zu bringen von einem umgestürzten Mistkarren begraben (er starb an einer dadurch erlittenen Unterleibsverletzung);
    4. einer meiner Vorfahren war Wirt; er starb im Jahre 1788 bei einem Sturz auf die Dorfdiele;
    5. ein Vorfahre starb 1799 an den Folgen einer Beinverletzung, die er sich beim Einsturz einer Mauer, an der er gearbeitet hatte, zugezogen hatte;
    6. ein anderer meiner Vorfahren starb 1665, nachdem er beim Apfelpflücken vom Baum gefallen war. Anlässlich seiner Beerdigung brannten der Kirchturm und ein Teil des Dorfes ab...


    Ansonsten habe ich noch eine traurig-schöne Beerdigung zu bieten: eines meiner Vorfahrenpaare durfte nicht heiraten, weil der Mann als Ritter des Deutschen Ordens ein Keuschheitsgelübde abgelegt hatte. Er lebte trotzdem mit seiner leitenden Dienstmagd (meiner Vorfahrin) und seinem Sohn (meinem Vorfahren) zusammen, ehe diese Beziehung im Rahmen einer (durch eine Beschwerde u.a. meines Vorfahren über seinen unmittelbaren Vorgesetzten ausgelösten) Generalvisitation dem Deutschmeister (einem sittenstrengen Bruder des damaligen Kaisers) bekannt wurde. Dieser erzwang die Trennung des Mannes von Frau und Kind (sie blieben aber in brieflichem Kontakt). Als nun meine Vorfahrin 1660 starb, wurde sie in dem Ort beerdigt, für den ihr Geliebter zuständig war (und zwar "in volkreicher Versammlung"), weil ihre Liebe allgemein bekannt war. Dieser starb vier Jahre später und wurde im gleichen Ort (ob neben ihr, oder nicht, ist leider nicht überliefert) beerdigt.

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Sbriglione ()

  • Mein Großvater wurde 1922 mit 35 Jahren ermordet - Raubmord, er hatte die Lohngelder für seine drei Arbeiter dabei. Auf meiner HP ist er auf der ersten Seite auf dem Bild 23 Jahre alt. Unter Urkunden ist die Sterbeurkunde - nicht vom Standesbeamten sondern von der Polizei ausgestellt.
    Meine Großmutter stand mit drei kleinen Kindern alleine da. Lange wurde in der Familie - wenn mal darüber gesprochen wurde die Story erzählt welche Erfahrung meine Großmutter auf dem (Sozial) Amt ´gemacht hatte. "Liebe Frau sie sind noch jung, sie können arbeiten gehen" sagte der Beamte.
    stollenwerk-ahnen.de


    Liebe Grüße
    Karl