FOCUS Artikel: Warum im Mittelalter nicht Jedermann enthaupten durfte

Gott sei Dank war es in folgender Geschichte kein Familienmitglied.

Im historischen Kriminalroman „Der Marschenmörder“ wird über die grausame Familientragödie vom 7. August 1866 in der Wilstermarsch berichtet. Der Mörder und Brandstifter Timm Thode seiner Eltern seiner vier Brüder, seiner Schwester und der Dienstmagd wird am 13. Mai 1868 hingerichtet.

Es war schwer einen geeigneten Scharfrichter zu bekommen. Die Guillotine war in Schleswig Holstein tabu. Nach vielen Absagen und unqualifizierten Bewerbern, die sich durch Tierköpfungen für dieses Amt im Stande fühlten, meldete sich endlich ein Carl Christoph Wilhelm Reindel aus Werben in der Altmark. Wegen mangelnder Aufträge war er Abdecker geworden und hatte sein Richtbeil und Bock dem Stadtgericht Berlin übergeben.
Für diesen Fall wurden die Gerätschaften wieder zur Verfügung gestellt.

Der Scharfrichter forderte 180 Taler Honorar und je 50 Taler für seine drei Helfer. Außerdem Reisekosten und Unterbringung im guten Hotel.

Ich kann mir vorstellen, was das für ein Gesprächsthema in den folgenden Jahren war, wo auf dem Dorf jeder jeden kannte.
Die Mutter des Mörders Timm Thode war eine Patin meiner Urgroßmutter aus Beidenfleth. So hat mein Großvater bestimmt noch mündlich überlieferte Schauergeschichten gehört.

Nachzulesen als Zeitungsbericht auf der Seite mein-wilster.de

Viele Grüße, Ursula

Hallo Maik,

Du brauchst mich nicht bedauern. Der Mörder gehörte zum gleichen Dorf, aber nicht zur Familie.
Dass seine Mutter Patin war, kam wohl aus dem Dienstverhältnis meiner Urgroßeltern zu dem Großbauern Thode, die viele Knechte beschäftigt hatten.

Viele Grüße, Ursula