Eine hohe "Heiratsdichte"

  • Hallo allerseits,


    ich muss einfach mal loswerden, was mir gerade untergekommen ist:

    einer meiner sizilianischen Vorfahren, der in wohl erster Ehe mehr, als 33 Jahre mit meiner Vorfahrin verheiratet war, hat nach deren Tod in ziemlich kurzer Folge drei weitere Ehen geschlossen (sie starb im Oktober 1744; die zweite Ehe wurde im Februar 1745 geschlossen und endete im September durch Ableben der Frau; die dritte Ehe wurde im Januar 1746 geschlossen und endete wieder im folgenden September durch Ableben der weiblichen Seite). Ehe Nr. 4 wurde ausnahmsweise mal mit etwas größerem zeitlichen Abstand geschlossen (nämlich "erst" im Dezember 1747), aber dafür mit einer anderweitigen Vorfahrin von mir, für die es sich um die dritte Ehe handelte (auch die anderen Frauen ab 1745 waren Witwen).

    Leider konnte ich bisher weder ermitteln, wann Nr. 4 gestorben ist, noch, wann Ehe Nr. 5 geschlossen wurde (im Sterbeeintrag meines Vorfahren stand nämlich wieder eine andere Frau als Witwe)...


    Innerhalb meiner eigenen Genealogie dürfte DIESE extreme Dichte von Eheschließungen ziemlich "rekordverdächtig" sein (dass ein Vorfahre von mir in späterer Ehe eine anderweitige Vorfahrin von mir geheiratet hat, ist mir immerhin doch schon mehrfach untergekommen).


    Kennt jemand von euch ähnlich extreme Fälle?


    Grüße!

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Mit soviele Ehen kann ich nicht dienen. Dafür hat einer meiner Vorfahren drei mal geheiratet, und zwar jeweils Schwestern seiner ersten verstorbenen Frau.

    Gruß, Uwe.

  • Hallo zusammen

    Einer meiner Ahnen war drei mal verheiratet und hatte dann nachdem er die 3. Ehefrau überlebt hat 20 Kinder.In der damaligen Zeit kam es sehr oft vor,dass die Männer wenn die 1.Ehefrau starb eine 2.Ehe eingingen.Dies geschah vermutlich deshalb weil die Väter nicht auf den Nachwuchs aufpassen konnten weil sie den ganzen Tag einer Beschäftigung nachgingen.

    LG

    Franz Josef

  • Ja, Heinrich VIII. von England hatte 6 Frauen. Seine erste, Katharina von Aragón, war auch Witwe; die sechste Ehefrau war bereits zweimal verwitwet. Dass er beim Tod einiger seiner Ehefrauen nachgeholfen hat, steht auf einem anderen Blatt. In Deinem Fall würden mich die Todesursachen ja auch interessieren.

  • Hallo Simone,


    ich hoffe ja, dass mein Vorfahre nicht ebenfalls "nachgeholfen" hat...

    Leider stehen im Kirchenbuch weder die Todesursachen, noch auch nur die Berufe (eine Vermutung, die ich habe ist, dass mein Vorfahre einen Job gemacht hat, bei dem es besonders stark auf die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau angekommen ist).

    Was die hohe Todesrate der Frauen betrifft, muss ich leider zugeben, dass ich bisher noch nicht nachgeschaut habe, ob Fehlgeburten in diesem Fall als Todesursache infrage kommen (leider gibt es auch keine Altersangaben, weshalb ich nicht weiß, ob das überhaupt noch eine Option gewesen wäre). Gleichfalls denkbar (aber leider wegen der Größe des Ortes nur sehr aufwändig festzustellen): eine allgemein erhöhte Todesrate infolge einer mehrjährigen schlechten Versorgungslage, ungünstigem Klima, Seuchen o.Ä.).

    Eine Abfolge von Erdbeben wird es wohl nicht gewesen sein, auch, wenn selbst DAS nicht ausgeschlossen wäre (die Stadt war knapp 50 Jahre vorher durch ein heftiges Erdbeben so stark zerstört worden, dass sie an neuem Ort komplett neu gebaut wurde - und ich bin immer noch nicht dazu gekommen, die leider ohne Index und fast ohne "Punkt und Komma" geschriebenen Kirchenbücher von vor dem Erdbeben auch nur bezüglich meiner eigenen Vorfahren genauer auszuwerten).


    Viele Grüße

    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • eine Vermutung, die ich habe ist, dass mein Vorfahre einen Job gemacht hat, bei dem es besonders stark auf die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau angekommen ist

    Du sprichst in Räseln. :S Jetzt will ich aber auch wissen, was für ein Job das gewesen sein soll?


    Da ich Italienisch spreche, habe ich gerade mal nach "epedemia sicilia 1745" gegoogelt und schon in den Snippets auf der Suchergebnisseite sprang mit dies ins Auge: "Pestilenza di Messina del 1745..." Die Pest ging dort also um die Zeit um.


    Falls Du kein Italienisch sprichst, verrat mir doch bitte, um welchen Ort es geht. Dann suche ich mal ein wenig.

  • Hallo Simone,


    das mit der Pest um die Zeit finde ich durchaus interessant und es ist gut möglich, dass DIE auch in Grammichele (der Heimatstadt dieser Vorfahren von mir) eine Rolle gespielt haben könnte.

    Was den Beruf betrifft, habe ich leider keine sichere Antwort, weil ich nur recht dunkle Erinnerungen an einen Text aus einem Buch habe, in dem das in Zusammenhang mit Eheschließungen genannt wurde. Möglicherweise hauptberufliche "Schnitter", aber es wäre auch eine Verbindung mit der damaligen Praxis bei Webern denkbar...


    Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal auf ein (hoffentlich online gestelltes) "Bürgerbuch" von Grammichele stoße, in dem dann mit Glück auch die Berufe genannt sind (aktuell habe ich eine Anfrage an die dortige Stadtverwaltung am laufen, in der ich die Frage gestellt habe, ob sie überhaupt von einer entsprechenden Akte wissen und wo sie zu finden wäre). Wobei ich leider zugeben muss, dass meine Italienischkenntnisse tatsächlich sehr "aufbesserungsbedürftig" sind...

    Zumindest reicht es aber für die meisten Zivilstandsregister (und mein Latein für die gängigeren Kirchenbucheinträge).


    Viele Grüße

    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)