Gaidies and Romeike from Kreis Labiau, East Prussia 1800-1900

  • Researching the Gaidies surname, specifically John Gaidies (born about 1856, possibly in Sussemilken, Labiau, East Prussia). His wife was Elizabeth Pepple and son was John Emil Otto Gaidies (b. 10 Apr 1876 in Sussemilken). Also the Romeike surname, specifically August Carl/Karl Romeike (born 29 Nov 1857 in the village of Labiau, Kreis Labiau, East Prussia). His wife was Johanna/Johanne Schoenke and his daughter was Maria Albertine Romeike/Schoenke (born 14 Aug 1880 in New Kirschnabeck, Kreis Labiau, East Prussia).

  • Moin,


    hier ein kleines "Schmankerl".


    Kurze Chronik der Gemeinde Postnicken, Kreis Samland Ostpr.


    Zusammengestellt von Fritz Romeike, Hauptlehrer a.D. Wittlage, 31.12.1957


    Abschrift & Bearbeitung (original Schreibmaschinenmanuskript) UHF51


    Diese Chronik schreibe ich meinen POSTNICKERN


    Ich schreibe sie den vergangenen Geschlechtern, die das Bild des Dorfes und der Landschaft durch schwere Arbeit in Jahrhunderten formten, ihnen und ihren Nachkommen zu Heimat – zur Ehre und zum Gedenken.


    Ich schreibe sie dem lebenden Geschlecht, dass das Erbe der Väter in Treue behütete, bis ein grausiges Geschick ihm Heimat und Herd entriss.

    Ich schreibe sie den Nachfahren, jenen, die mit uns den Weg der Vertreibung gehen mussten, bevor das Bild der Heimat in ihnen bleibende Gestalt werden konnte und jenen, die erst in den Aufnahme-gebieten geboren sind. Mit dem Wort ihrer Eltern, das sicher eindringlicher ist, soll die Chronik ihnen eine bescheidene Kenntnis von ihr vermitteln und ihnen Mahnung und Verpflichtung geben.


    Das Wissen um die Geschichte des Dorfes war vor 1925 nur gering. Es reichte nicht weit über die lebende Generation zurück. Schriftliche Aufzeichnungen waren nur sehr spärlich vorhanden. Eine Gemeindechronik gab es nicht, die Chronik der Schule war erst um 1870 von dem damaligen Lehrer und Kantor Strauß begonnen. Wenn sie auch mit viel Sorgfalt geschrieben war und über die Schule hinaus das Dorf, seine Bewohner und die wirtschaftlichen Verhältnisse schilderte, so berührte sie doch die Zeit vor 1870 kaum.


    Wenig mehr Einblick in jener fernen Zeit gaben die Akten der Kirche, vor allen Dingen über die im Dorfe ansässigen Familien in den Registern, die bis etwa 1660 zurückreichen.


    Um das Jahr 1925 denkt die Preußische Regierung sehr ernsthaft daran, die organisch verbundenen Kirchen und die Schulämter zu trennen (erfolgt mit dem 31.03.1937). Damit war die Vermögensauseinandersetzung zwischen Kirche und Schule verbunden. Die Eigentumsverhältnisse an all diesen Schulen, unklar und im Laufe von Jahrhunderten stark verwischt. Sie wurden auch nach der Einrichtung der Grundbuchämter nicht klargestellt. Als Schulverbandsvorsteher wurde mir die Aufgabe übertragen, die Rechte an Vermögen durch Einsicht der Akten der in Frage kommenden Ämter zu klären.


    Diese Aufgabe habe ich dazu benutzt, die Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels zu erforschen, eine Arbeit, die ich mit viel Interesse in den Jahren von 1926 bis 1932, ergänzend auch noch in späterer Zeit, erledigt habe. Mit der Zusammenstellung des gewonnenen Materials hatte ich begonnen. Der Krieg verhinderte die Beendigung. Durch die Vertreibung sind das Material und die in Angriff genommene Arbeit verloren gegangen. Die vorliegende kurze Chronik, auf Veranlassung der Landsmannschaft gefertigt, gibt das wieder, was ich in Gedanken und im Herzen mitgetragen habe. Unterlagen schriftlicher Art sind nur im geringen Umfange verwandt worden.


    Bei der Prüfung der Angaben aus jüngster Zeit fand ich Landsleute zur willigen Mithilfe bereit.


    Meine Kenntnis über die Vergangenheit habe ich folgenden Quellen entnommen:


    a) Das Preußische Staatsarchiv in Königsberg Pr. lieferte in den Erbverschreibungen, in den Hausbüchern und Visitationsrezessen des Hauptamtes Schaaken, in den Akten der Spezial-Kirchen- und Schulkommission, in den Prästationstabellen aus der Zeit von 1720 – 1824, die, mit preußischer Sorgfalt angefertigt, über die wirtschaftlichen Verhältnisse jener Zeit bis zu den kleinsten Dingen Aufschluss gaben, reichliches Material.


    b) Über die Besitzverhältnisse um 1840, vor und nach der Seperation, gaben die Bonitierungsregister, die Karten und Dotationspläne, die Separationsrezesse und sonstige Akten des Landeskulturamtes Königsberg Pr. genaue Aufschlüsse, sie gaben auch einen guten Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit – lebendes Inventar, Gemengelage, Wiesen, Weiden und Waldabfindungen usw.


    c) Die Akten der Regierung in Königsberg Pr., Abteilung für Kirchen – und Schulwesen – zeigte Kirche und Schule ab 1810: Besetzung der Schulstellen, der Pfarrstellen; Einkommen der Lehrer, der Pfarrer; Schülerzahlen, Kirchenbesuch; Bauten und Kosten derselben; Berichte und Revisionsberichte, Beurteilungen.


    d) Material für die Chronik lieferten dann noch die Akten des Landratsamt Königsberg Pr.


    e) Angaben über Bauten von öffentlichen Gebäuden in den letzten Jahrzehnten enthielten die Akten des Hochbauamtes Mitte in Königsberg.


    f) Verwendbares Material konnte ich auch in den Akten der Kirche, des Katasteramtes Königsberg und der Schule entnehmen.


    Wittlage, d. 31. Dezember 1957


    Fritz Romeike

    Hauptlehrer a.D.

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    MfG Uwe