Hallo! Zunächst einmal: ich hoffe mit Banat bin ich hier richtig, ansonsten verweist mich bitte auf das entsprechende Länderforum.
Meine Ur-Urgroßmutter ist eine Katharina Tessling aus Klek, ihre Eltern und Großeltern stammen aus Heufeld-Mastort. Ich habe eine These zur Herkunft des Nachnamens, die ich gerne vorstellen würde. Da ich mit solchen Überlegungen innerhalb der Ahnenforschung noch recht unerfahren bin, bin ich an eurer Meinung interessiert und nehme auch gerne weiter Hinweise und Tipps an.
Ich habe gerade die Familienbücher von Heufeld-Mastort sowie St. Hubert, Charleville von Joseph Kühn bei mir. Ich habe versucht, die Daten im Ahnennachweis meiner Großmutternachzuvollziehen. Auf der letzten Seite steht im Ahnennachweis Folgendes:
Es soll sich um die Eltern von Mathias Teszling handeln, der als solcher auch im FB aufgeführt ist (Nummer 3367_Mathias Teszling). Die Daten der angeblichen Eltern stimmen mit denen eines Johann Nikolaus Tincellin (Tinselin) aus Lothringen überein, der im FB St. Hubert verzeichnet ist:
Tincellin scheint ja Französisch zu sein. Jetzt spreche ich selbst keines, meine aber genug zu kennen, dass eine phonetische Ähnlichkeit der Nachnamen Tincellin/Tinslin und Teszling durchaus besteht. Aus meiner Sicht gibt es zwei mögliche Erklärungen, wie es jetzt im Ahnennachweis meiner Großmutter zu dieser Verbindung der Familien Teszling und Tincellin kommt:
1. Als der Nachweis in den 1930ern erstellt wurde, haben sie sich (wer auch immer die Einträge rausgesucht hat) vertan. Vor allem, weil die Namen so ähnlich klingen.
2. Die Familien sind tatsächlich die gleichen und der Name Teszling ist die eingedeutschte Variante von Tincellin/Tinselin.
Für 2. habe ich mehrere Indizien:
a) Kind Nummer 6 (Mathias Ap. *9.9.1787) wäre dementsprechend unser Mathias Teszling - übrigens genauso im Ahnennachweis meiner Großmutter übernommen (natürlich ist auch hier Erklärung Nummer 1 möglich). Vom Alter her passt das aber zu Mathias Teszling (3367 aus FB Mastort).
b) Kind Nummer 4 (Stephan *23.9.1782) könnte entsprechend der 3366 (siehe unten) aus dem FB Mastort sein. Passt vom Alter ebenso. Dieser hat als Trauzeugen einen Friko (eingedeutschte Variante von Frecaut - diese Variante taucht in den Familienbüchern mehrfach auf und ist für mich damit nachgewiesen). Das legt für mich eine Verwandtschaft der Familien Frecaut und Teszling nahe und ist damit ein weiteres Indiz. Der 3365 Peter Tesing (evtl. ein Tesling) hat auch einen Vater, der als Nikolaus T. angegeben ist. Es scheint also einen Nikolaus Tesling gegeben zu haben (bei Johann Nikolaus Tincellin ist ein Sohn Peter allerdings nicht erwähnt).
Hier die Einträge im FB Mastort, die ich in a) und b) erwähnte (diese drei sind die einzigen für Tesling im ganzen Buch):
c) der Name Tincellin verschwindet und taucht nicht noch einmal im FB auf.
d) in den 1930er Jahren könnte die Verbindung in der Familientradition durchaus noch weiter gegeben worden sein. 140 Jahre seit dem Tod ist zwar ganz schön lang, aber er war immerhin auch derjenige, der aus Lothringen in den Banat eingewandert sein soll.
e) die Namensvarianten für Tincellin sind denen von Teszling/Tessling/Thessling teilweise ganz schön ähnlich:
Was haltet ihr von meiner These? Zu weit hergeholt oder durchaus möglich? Wie würdet ihr vorgehen um diese These zu be-/ oder widerlegen?
Übrigens: die Ortsnamen aus Lothringen im FB passen auch nicht. Gautturan und Pancourt gibt es nicht. Im Ahnennachweis steht statt Pancourt "Roncourt" - das gibt es bei Metz... von daher steigert das mein Vertrauen in die Angaben dort noch einmal mehr.
Danke für Antworten und Tipps!