Vorfahren von anderen Stammbäumen übernehmen

  • Hallo,


    ich wollte mal fragen, ob ihr Stammbäumen von anderen Leuten vertraut. Neulich habe ich meine Ururgroßmutter in einem Stammbaum entdeckt. Die Namen der Eltern, des Ehemannes und die Namen dessen Eltern stimmen alle mit meinen Dokumenten vom Standesamt überein. Auch die Geburtsdaten mehr oder weniger (der Stammbauminhaber hat z.B einmal Geburts- und Taufdatum miteinander verwechselt, aber es inzwischen korrigiert). Im Stammbaum sind auch mehrere Generationen enthalten mit vielen Erläuterungen. Meine Frage ist daher, würdet ihr solchen Daten vertrauen. Mir ist es persönlich egal, wenn z.B ein Geburtstag nicht auf den Tag genau ist, solange es die richtigen Vorfahren sind.


    Zum Stammbaum:

    https://gw.geneanet.org/franzj…elena+hubertina&n=bertram


    liebe Grüße


    Sebastian

  • Werden Quellen für alle Angaben genannt?

    Lassen sich diese Quellen nachprüfen?

    Kommt man bei der Verifizierung aus den Quellen zum selben Ergebnis?


    Wenn alle drei Fragen mit Ja beantwortet werden können, dann spricht nichts gegen eine Übernahme, selbstverständlich unter Nennung der Quelle. Dafür sind Veröffentlichungen schließlich da, dass andere Leute das Rad nicht nochmals erfinden müssen.

  • ich wollte mal fragen, ob ihr Stammbäumen von anderen Leuten vertraut.

    Natürlich nicht, aber ich nehme die Daten gern als Forschungshilfe an. Das Gleiche gilt auch für OFBs etc.
    Nur was belegt ist, ist vertauenswürdig (wobei "belegt" nicht das Zitat der Quelle ist, sondern die Kopie der Quelle).

    Gruß

  • Ich habe am Anfang meiner Forschungen oft Daten aus Internetstammbäumen übernommen, aber fast immer musste ich feststellen, dass es mindestens geringe Unstimmigkeiten gab nachdem ich die Originalquellen geprüft hatte. Manchmal hat einer Stelle eine Person nicht gestimmt und versehentlich ist eine gleichnamige Person genommen worden, die an ähnlichem Ort und zu ähnlicher Zeit geboren wurde und schon stimmt eine ganze Vorfahrenlinie nicht.


    Insofern sehe ich das wie Sanaleikki und würde den Stammbaum als Hilfe nehmen, um dann die Originalbücher zu prüfen.

  • Werden Quellen für alle Angaben genannt?

    Lassen sich diese Quellen nachprüfen?

    Kommt man bei der Verifizierung aus den Quellen zum selben Ergebnis?


    Wenn alle drei Fragen mit Ja beantwortet werden können, dann spricht nichts gegen eine Übernahme, selbstverständlich unter Nennung der Quelle. Dafür sind Veröffentlichungen schließlich da, dass andere Leute das Rad nicht nochmals erfinden müssen.

    Hallo Ulrich,


    ich muss dazu sagen, es handelt sich nicht um einen Stammbaum von Ancestry oder Familysearch, sondern der Besitzer vom Stammbaum hat richtig Arbeit reingesteckt und jede Einzelperson ist genau beschrieben. Z.B:


    0. Dezember 1809 : Geburt - Palenberg
    3. Oktober 1839 : Heirat (mit Johann Christian Bertram) - Setterich
    _SITE Standesamt
    REFN 1839/009
    Trauzeuge: Ritzerfeld, Engelbert, Setterich, Faßbinder, m, 59 J, *1780R, FrdBg
    Schmitz, Matthias, Setterich, Ackerer, m, 75 J, *1764R, FrdBg
    Decker, Heinrich, Schleiden, Knecht, m, 42 J, *1797R
    Sommer, Martin, Aldenhoven, Sekretair, m, 25 J, *1814R
    4. Oktober 1839 : RELI (mit Johann Christian Bertram) - Setterich
    _SITE Sankt Andreas
    REFN 1839/007
    Trauzeuge: Bertram, Josef, m
    Schmitz, Anna Catharina, f
    1840 : Wohnort (mit Johann Christian Bertram) - Setterich
    Anschrift: obere Strasse
    1841 : Wohnort (mit Johann Christian Bertram) - Setterich
    Anschrift: Schmiedstrasse
  • hallo,

    der oben genanntge Lebenslaus ist mager, ist dies alles was im Leben passierte ??

    bei Ancestry werden noch weitere 50 Personen bezogenene Ereignisse aufgelistet, wegen der Voelzahl und der Vielen begebenheiten meiner Familie habe ich einige davon gestrichen, aber dafür die Kunst Kultur Matrikel Bilder usw angehängt

    und immerhin habe ich zu den Neuen Angaben auch die Quellen usw

    hans

  • Ob die Daten vertrauenswürdig sind, habe ich den Stammbaumbesitzer auch gefragt. Das war seine Antwort:



    "Ich habe meine Daten zu Bertrams aus Verkartungen des Kirchenbuchs und des Standesamtes Setterich. Da dies nicht meine Familie direkt betrifft habe ich da dann häufig Urkundennummer und Zeugen oder Paten weggelassen.

    Bei Interesse kann ich solche Einträge zusammenfassen. (...)

    Wenn Daten bei mir nicht mit Deinen kann dies natürlich viele Gründe haben. Zunächstmal, auch ich bin nicht fehlerfrei. Also kann ich falsch geschußfolgert haben oder Daten nicht korrekt übernommen. auch Standesbeamte und Priester haben nicht immer korrekt übertragen. (...)

    Recht sichere Daten kann man bis etwa 1580 finden. Ab da gibt es Kirchenbücher mit Tauf-, Heirats- und Sterbeeinträgen. Davor kann man eigentlich nur beim Adel über Gerichtsakten weiterrecherchieren. Ich habe da lange auf verschiedensten Kanälen Daten zusammengetragen und andere Stammbäume durchforstet. Für mich ist diese Stammfolge schlüssig und belegt. Aber jeder muß sich seinen eigenen Reim drauf machen."



    Wie gesagt, es handelt sich nicht um einen Stammbaum von Ancestry oder Familysearch und der Stammbaumbesitzer ist anscheinend nicht mit den Personen verwandt wie ich das mitbekommen habe. Bei Ancestry oder Familysearch würde ich auch nichts ohne Dokumente übernehmen. Die selben Daten finden sich teilweise auch im Familienbuch Euregio. Also wie hier schon gesagt wurde, ich möchte das Rad nicht neu erfinden und mir fehlt die Motivation zuviel Zeit für Recherchen zu investieren, wenn ich sowieso schon zu 99% weiß, was mich erwartet. Ich meine damit, dass der Überraschungseffekt ausbleibt. Oder ich würde wirklich etwas außergewöhnliches nachprüfen wollen, z.B ob jemand wirklich in Amerika geboren wurde oder so etwas. Und dann ist der Vorfahre eben nicht in Alsdorf geboren, sondern im Nachbarort. Zudem scheinen viele Generationen im gleichen Ort geboren zu sein bzw. vom lokalen Adel abzustammen, was ich relativ langweilig finde. Bis zu den vierfachen Urgroßeltern habe ich ja zumindest alles durch Dokumente abgesichert. Ab da könnte ich doch hinter dem Vorfahren die Notz schreiben "nicht durch Dokumente gesichert" oder so ähnlich. Naja, das sind gerade meine Überlegungen. Ich muss dazu sagen, dass mein Schwerpunkt nicht auf dieser Linie liegt, aber es bisher relativ einfach war, an Informationen zu gelangen.


    liebe Grüße

    Sebastian

  • hallo,

    der oben genanntge Lebenslaus ist mager, ist dies alles was im Leben passierte ??

    bei Ancestry werden noch weitere 50 Personen bezogenene Ereignisse aufgelistet, wegen der Voelzahl und der Vielen begebenheiten meiner Familie habe ich einige davon gestrichen, aber dafür die Kunst Kultur Matrikel Bilder usw angehängt

    und immerhin habe ich zu den Neuen Angaben auch die Quellen usw

    hans

    Hallo Hans,


    das weiß ich nicht. Bei den anderen Personen sind aber auch die Geschwister, Onkel und Tanten mit Geburts -und Sterbedaten vermerkt. Gerade wenn die ganzen Geschwister -die teilweise zahrleich waren- vermerkt sind, habe ich Vertrauen in die Richtigkeit der Linie. Oder siehst du das anders?


    Nachtrag: Ich persönlich würde auch nicht jedes Detail aus dem Leben hinzuschreiben. Und wenn der Macher vom Stammbaum nicht mit den Leuten verwandt ist, kann ich das umso mehr nachvollziehen.

  • Zitat

    ich muss dazu sagen, es handelt sich nicht um einen Stammbaum von Ancestry oder Familysearch, sondern der Besitzer vom Stammbaum hat richtig Arbeit reingesteckt und jede Einzelperson ist genau beschrieben.

    Selbstverständlich hat der Autor richtig Arbeit rein gesteckt, das ist gottseidank eher die Regel als die Ausnahme. Nur sehe ich nicht, dass anhand des oben zitierten Beispiels meine drei Anforderungen erfüllt wären. Möglicherweise ist der Autor gewillt, auf Nachfrage weitere Informationen zu liefern, die dann die drei Anforderungen zufriedenstellend abdecken. Das kann sein oder auch nicht -- es gibt ja in unserer Branche durchaus Autoren, die die Frage nach einer Quelle als persönliche Beleidigung auffassen. Aber so lange das nicht der Fall ist, bleibt einem ja nichts anderes übrig als das Rad nochmals komplett neu zu erfinden, d.h. zu versuchen, jede angegebene Information irgendwie selbst zu verifizieren. In dem obigen Beispiel können ausnahmslos alle Informationen richtig oder falsch sein, aber wie sollte man das ohne Quellenangabe entscheiden?

    Zitat

    Bei den anderen Personen sind aber auch die Geschwister, Onkel und Tanten mit Geburts -und Sterbedaten vermerkt. Gerade wenn die ganzen Geschwister -die teilweise zahrleich waren- vermerkt sind, habe ich Vertrauen in die Richtigkeit der Linie. Oder siehst du das anders?

    Eindeutig ja -- ohne Quellenangabe ist jedes Vertrauen auf Sand gebaut. Oder wie der Autor selbst sagt:

    Zitat

    Wenn Daten bei mir nicht mit Deinen kann dies natürlich viele Gründe haben. Zunächstmal, auch ich bin nicht fehlerfrei. Also kann ich falsch geschußfolgert haben oder Daten nicht korrekt übernommen.

  • Zitat

    ich muss dazu sagen, es handelt sich nicht um einen Stammbaum von Ancestry oder Familysearch, sondern der Besitzer vom Stammbaum hat richtig Arbeit reingesteckt und jede Einzelperson ist genau beschrieben.

    Selbstverständlich hat der Autor richtig Arbeit rein gesteckt, das ist gottseidank eher die Regel als die Ausnahme. Nur sehe ich nicht, dass anhand des oben zitierten Beispiels meine drei Anforderungen erfüllt wären. Möglicherweise ist der Autor gewillt, auf Nachfrage weitere Informationen zu liefern, die dann die drei Anforderungen zufriedenstellend abdecken. Das kann sein oder auch nicht -- es gibt ja in unserer Branche durchaus Autoren, die die Frage nach einer Quelle als persönliche Beleidigung auffassen. Aber so lange das nicht der Fall ist, bleibt einem ja nichts anderes übrig als das Rad nochmals komplett neu zu erfinden, d.h. zu versuchen, jede angegebene Information irgendwie selbst zu verifizieren. In dem obigen Beispiel können ausnahmslos alle Informationen richtig oder falsch sein, aber wie sollte man das ohne Quellenangabe entscheiden?

    Zitat

    Bei den anderen Personen sind aber auch die Geschwister, Onkel und Tanten mit Geburts -und Sterbedaten vermerkt. Gerade wenn die ganzen Geschwister -die teilweise zahrleich waren- vermerkt sind, habe ich Vertrauen in die Richtigkeit der Linie. Oder siehst du das anders?

    Eindeutig ja -- ohne Quellenangabe ist jedes Vertrauen auf Sand gebaut. Oder wie der Autor selbst sagt:

    Zitat

    Wenn Daten bei mir nicht mit Deinen kann dies natürlich viele Gründe haben. Zunächstmal, auch ich bin nicht fehlerfrei. Also kann ich falsch geschußfolgert haben oder Daten nicht korrekt übernommen.

    Hallo Ulrich,


    der Besitzer vom Stammbaum ist Leiter der Familienforschung des Geschichtsvereins Setterich e.V. Kann man auf der Webseite des Vereins nachschauen.


    Der betreffende Zweig meiner Familie kommt schließlich weitgehend aus Setterich und Umgebung.


    Dass er zugibt, dass er Fehler machen kann, ist ja auch menschlich. Aber ich würde nicht von allzu vielen Fehlern ausgehen, wenn von meinen Vorfahren nicht nur zahlreiche Geschwister aufgelistet sind, sondern auch noch teilweise deren Eheparnter und Kinder. Ich kann ja verstehen, dass es möglich ist, dass man z.B zwei namensgleiche Personen miteinander verwechselt im Stammbaum. Aber wenn die ganzen Geschwister und Tanten und Onkeln alle zusammenpassen, dann ist ein grober Fehler kaum möglich. Man muss ja auch bedenken, dass diese Arbeit von einem Geschichtsforscher kommt und nicht von irgendwem.

  • Hallo Suchender13,

    in deinem Fall ist das wohl relativ unproblematisch.

    Ich hatte mal den Fall, dass ich bei einer Forscherin nach einer Person nachgefragt habe, ob sie nicht doch ein Kind der betreffenden Familie sei, sie verneinte, weil zum selben Zeitraum ein anderes Kind geboren wurde, das ihr Vorfahr war. Nach eigenen Recherchen stellte ich später fest, dass dem doch so war und ihr Stammbaum falsch war. Ich machte sie natürlich darauf aufmerksam, aber bis heute steht der Stammbaum falsch im Netz, weil es für sie nicht passte. Sie hat sich einfach eine passende Familie dazu "adoptiert".
    Man sollte also immer vorsichtig sein... es gibt zu viele " schwarze" Schafe, die nur einen großen Stammbaum haben wollen, obwohl sie an einem toten Punkt angelangt sind.
    Liebe Grüße

    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Hallo,

    haltet doch mal den Ball flach

    mit meiner Mitteilung will ich doch nur den Blickwinkel eröffnen, mir steht also eine Begutachtunfg des geschriebenen nicht zu, daß es ausser den Stammdaten noch vieles Mehr imLeben gibt, gerade in der jüngeren Vorzeit also auch Flucht Gefängnis, Verurteilung Meldebestätigungen usw abgesehen von Beruf Meisterbrief Matrikulation iund ex Matrikulation. Bei den Paten wird es immer interressant, die stammen immer aus dem nahen Umfeld der Personm meist wurde von diesen auch noch der Beruf und der Ort angegeben

    hans

    (ich bin auch nicht fehlerfrei, aber kenne die Quellen der Dummheiten)

  • Hallo Jutta,


    der Forscher von dem ich rede, korrigiert seine Fehler. Z.B hatte er meine vierfache Urgroßmutter als geborene Malms/Manheims vermerkt, obwohl sie in meinen Dokumenten nur Manheims hieß. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, dass die Familie in den Kirchenbüchern häufiger als Malms vermerkt war und in anderen Dokumenten als Manheims. Trotzdem hat er den Nachnamen Mals kurze Zeit später wieder gelöscht. Dann hat er ein Geburts- mit einem Tauftag verwechselt und einen falschen Geburtsort zugewiesen, da die Kirchengemeinde zum Geburtsort gehörte- Auch das hat er korrigiert. Ich habe ihm letztes Mal, Daten von Vorfahren geschickt, die er noch nicht im Stammbaum hatte und er hat ausversehen bei einem Todesdatum 1977 statt 1997 geschrieben. Auch das möchte er demnächst korrigieren.


    Ich sehe es so, dass neutrale Personen eben nicht unbedingt nur einen großen Stammbaum haben wollen (der nicht ihr eigener ist). Der Forscher hat ja auch schon ziemlich früh auch "tote Punkte" (freiwillig oder unfreiwillig) im Stammbaum, wo es bei einer Person dann eben keine weiteren Vorfahren gibt. Und seine Forschung soll angeblich schon relativ alt sein.


    Natürlich hadere ich noch ein bisschen mit mir, da ich nicht immer Dokumente habe. Aber so gesehen, müsste man auch professionelle Familienforscher in Frage stellen, die für einen suchen. Ich habe bis jetzt noch keinen Familienforscher beauftragt, aber auf die muss man sich doch auch verlassen. Also dass der Mann Familienforscher ist, stimmt mich zuversichtlich.


    Was war denn das für eine Vorfahr, bei der die Forscherin einen Fehler gemacht hat?


    liebe Grüße


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    das war ein angeheirateter Urgroßonkel, aber das ist eigentlich unwichtig. Ich wollte damit niemandem auf die Füße treten, nur darauf aufmerksam machen , dass man wachsam sein sollte.

    Und es war Absicht, das hat sie mir unmissverständlich zu verstehen gegeben. In deinem speziellen Fall würde ich ihm vertrauen und , wo ich keine Dokumente habe, das entsprechend vermerken mit der Quelle. Ich schreibe in solchen Fällen immer " nicht gesichert". oder "vermutlich".

    Eine gute Nacht

    Jutta

    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.

    Carl Friedrich Gauß


    Suche FN Wittmann und Angeheiratete-FN Hoffmann/ Oberschlesien-FN Naujock /Ostpreußen

    Dauersuche Geburt Marianna ( Maria) Barbara Olschewski ca 1798 im Raum Dirschau

  • Zitat

    der Besitzer vom Stammbaum ist Leiter der Familienforschung des Geschichtsvereins Setterich e.V. Kann man auf der Webseite des Vereins nachschauen.


    Der betreffende Zweig meiner Familie kommt schließlich weitgehend aus Setterich und Umgebung.


    Dass er zugibt, dass er Fehler machen kann, ist ja auch menschlich. Aber ich würde nicht von allzu vielen Fehlern ausgehen, wenn von meinen Vorfahren nicht nur zahlreiche Geschwister aufgelistet sind, sondern auch noch teilweise deren Eheparnter und Kinder. Ich kann ja verstehen, dass es möglich ist, dass man z.B zwei namensgleiche Personen miteinander verwechselt im Stammbaum. Aber wenn die ganzen Geschwister und Tanten und Onkeln alle zusammenpassen, dann ist ein grober Fehler kaum möglich. Man muss ja auch bedenken, dass diese Arbeit von einem Geschichtsforscher kommt und nicht von irgendwem.

    Es gibt in der wissenschaftlichen Arbeit (egal welche Wissenschaft, sogar in der Theologie) einen ehernen Grundsatz und der lautet: wenn zu einer Aussage keine nachprüfbare Quelle existiert, dann kann die Aussage falsch oder richtig sein, man weiß es einfach nicht. Und dieser Grundsatz ist völlig unabhängig davon, ob jemand Vorsitzender von einem Verein ist oder schon mal den Nobelpreis bekommen hat. Auf diesen ehernen Grundsatz wollte ich aufmerksam machen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn man selbst den Anspruch hat, halbwegs wissenschaftlich sauber zu arbeiten, dann befolgt man im eigenen Interesse diesen Grundsatz.


    Das Mindeste, was man in einem solchen Fall tun kann ist, dass man die ohne Quelle übernommenen Daten eindeutig kennzeichnet als "ohne Quelle" oder "Hypothese" --siehe Anmerkung von Jutta. Und dann natürlich umgehend versucht, die Daten auch ohne Quelle zu verifizieren. Das ist natürlich nur ein Notnagel. Sobald man die eigenen Daten dann über GEDCOM weiter gibt, gehen in aller Regel solche Hinweise verloren und der Empfänger der Daten kann nicht mehr erkennen, dass sie ohne Quelle sind. Ich gebe daher prinzipiell keine Daten über GEDCOM weiter, sondern nur in Form von Reports, in denen eine solche Kennzeichnung auch eindeutig erkennbar ist.


    So richtig verstehe ich aber inzwischen nicht mehr, was das Problem eigentlich ist. Mit dem betreffenden Familienforscher kann man ja ganz offensichtlich kommunizieren, der ist ja nicht verstorben oder incommunicado. Rückt er dann keine Quellen heraus oder hat er einfach keine? Ersteres würde dann die Frage nach der Seriosität auch gleich beantworten. Letzteres ist unschön, weil man dann selbst in die Bütt muss, um die Quellen zu erarbeiten. Aber dafür kann man ja die quellenlosen Daten als Ausgangspunkt nehmen. In aller Regel wird sich die Ausgangslage damit nicht verschlechtern und wenn man Glück hat, hat man auch einen Partner bei der Erarbeitung.

    Zitat

    Aber so gesehen, müsste man auch professionelle Familienforscher in Frage stellen, die für einen suchen. Ich habe bis jetzt noch keinen Familienforscher beauftragt, aber auf die muss man sich doch auch verlassen.

    Korrekt. Ein "professioneller Familienforscher", der keine Quellen nennen kann, ist alles mögliche, aber weder professionell noch Familienforscher. Und verlassen kann man sich, um es mal etwas flapsig zu formulieren, auch auf den lieben Gott, wenn man vor der Kurve zum Überholen ansetzt. Tun ja auch genügend.

  • Hallo zusammen,


    danke für deine Sicht. Ja, ich würde dann wenigstens hinzufügen, dass ich etwas nicht selber erforscht habe bzw. durch Dokumente nicht geprüft habe. Bis zur 5. Generation habe ich ja bereits alles dokumentiert -das ist schon mehr als nichts. Und mehr als die meisten Menschen über ihre Familie wissen (ohne Ahnenforschung).


    Aber wie verifiziert man die Daten ohne Quellen genau? Könntest du ein Beispiel nennen?

  • Hallo Sebastian,

    Aber wie verifiziert man die Daten ohne Quellen genau? Könntest du ein Beispiel nennen?

    Daten ohne Quelle lassen sich nicht verifizieren. Das kannst du nur, wenn du irgendwann doch eine primäre Quelle gefunden hast.

    Damit wirst du dich abfinden müssen.

    Beispiel: Meine väterliche Linie kommt aus der Neumark, knapp östlich der Oder - also einer Region, die im 2. WK extrem gelitten hat und seither zu Polen gehört. Aus "meinen" Orten gibt es praktisch keine standesamtlichen oder kirchlichen Unterlagen mehr. Oder anders gesagt: keine Primärquellen.
    Hätte mein Vater nicht in den 1930er Jahren Auszüge aus den KB der Zeit 1800 ... 1900 beschafft, hätte ich nur mündliche Überlieferung. Diese knappen Auszüge (nicht Abschriften!) habe ich übernommen und die Daten als aus sekundärer Quelle stammend übernommen.


    Das entspricht wohl ziemlich genau dem, was Ulrich ausgeführt hat.


    Mein Genealogieprogramm - Familienbande - bietet vier Stufen zur Qualität einer Quelle an:

    > Primär (Kopie aus Original-KB oder des Eintrags beim Standesamt)

    > Sekundär (Abschriften, Auszüge, unabhängig davon, ob sie beglaubigt sind oder nicht)

    > Fragwürdig (Mündliche Überlieferung, aus Briefen, Tagebüchern usw. stammend)

    > Geschätzt (ich bewerte auch errechnete Daten so)

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)