Vorname Johann(es) oder Johanne/a

  • Liebe Mitforscher,


    ich habe eine Frage in die Runde, an diejenigen, die sich vieleicht etwas besser mit der (ev.) Kirche auskennen, in meinem Fall im mitteldeutschen Raum (Forschungsschwerpunkt Sachsen-Anhalt/Preußische Provinz Sachsen und Vorgänger).

    Ich habe in meiner Datenbank knapp 20% der Personen mit dem Vornamen Johann/Johannes/Johanna/Johanne, bei den wenigsten ist es der einzige Vorname. Häufig stelle ich fest, dass ein "Christian Carl Friedrich" getauft wird und in späteren Dokumenten ein "Johann" hinzukommt, also "Johann Christian Carl Friedrich". Bei den Frauen analog.

    Nun habe ich die Theorie, dass getaufte Personen im 17./18./19. Jahrhundert automatisch diesen "Namenszusatz" bekamen (nach Johannes der Täufer), um die Zugehörigkeit zur Kirche zu demonstrieren. Alternativ würde ich es als "Modeerscheinung" bei den Kirchenschreibern interpretieren.

    Ich glaube viele haben da ähnliche Erfahrungen/Daten, hat jemand eine Erklärung dafür?


    Viele Grüße


    Mathias

  • Es war früher auch in einige evangelischen Gemeinden üblich, dass noch ein weiterer Name bei der Konfirmation hinzugefügt wurde. Oft war es früher ein Name aus der Familiengeschichte, der irgendwie positiv belegt war. Ob das hier der Grund ist, kann ich natürlich nicht genau sagen, ich kenne diese Praxis noch aus Erzählungen älterer Leute (ebenso wie das noch im 20 Jahrhundert in der katholischen Kirche üblich war bei der Taufe den Namen des Paten zu bekommen und zur Firumung noch selber einen Namen zu wählen)