Liebe Forscherfreunde,
ICH HABE HEUTE (2.10.2023) EINEN NACHTRAG MIT VIER FOTOS EINGESTELLT, DER WEITER UNTEN ZU FINDEN IST.
ICH FREUE MICH AUF RÜCKMELDUNGEN VON EUCH, DIE MIR VIELLEICHT WEITERHELFEN KÖNNEN.
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit meiner Familienforschung und bin beim Recherchieren auch nicht ganz unerfahren, aber nun habe ich vor kurzem einen sensationellen Zufallsfund aus meiner Familie erhalten in Form von einigen Fotos und Postkarten aus der Zeit des 1. WK, die meinem Opa gehörten. Die meisten Fotos und Postkarten stammen von Kameraden an ihn. Sie helfen mir, seinen Kriegseinsatz teils örtlich und zeitlich ein wenig einordnen zu können, aber es bleiben einfach noch zu viele Fragen offen zu dem schwierigen Thema 1. WK, zu dem ich bislang kaum recherchiert habe.
Mein Opa:
Hermann Herbers geb. 30.4.1892 in Haselünne, Emsland
Beruf: Klempner und Brunnenbauer
angehängt habe ich ein Foto, das ihn zusammen mit seinen beiden Brüdern jeweils in Uniform zeigt, er ist der Soldat in der Mitte.
Hier die wenigen Fakten, die ich bislang den Funden entnehmen konnte:
- 1913: Soldat auf dem Flugplatz Metz, Elsass-Lothringen (Quelle: Testament Urgrosseltern und Foto mit handschr. Bemerkung auf der Rückseite)
- 1915, April: Untoff.? Herbers, Brieftauben Abtl 1, Allenstein, Ostpreussen (Quelle; Postkarte, an ihn adressiert) s. 2 Fotos
- 1916, Dez. : Altenburg, Thüringen (Quelle: Foto eines Kameraden)
Mein opa ist vielleicht auch irgendwo im Raum Berlin gewesen, ein Foto mit Soldaten, die vor einem Gedenkstein mit Aufschrift "30 km vor Berlin" lasst dies vermuten. S. Anlage
Zum historischen Flughafen Altenburg Nobitz habe ich bereits einige Veröffentlichungen gefunden, die interessant sind, mir aber bzgl meines Opas nicht wirklich weiterhelfen.
Was ist zB die Brieftaubenabtl. In All3nstein? Ist das ein Tarnname für bestimmte Flugzeugarten oder hat man damals tatsächlich auch Brieftauben als "Postboten/Spione" eingesetzt. Ich meine, ich hab mal ein von von Soldaten mit Tauben gesehen, kann das aber nichtwiederfinden.
Ich weiss, das die Fliegerei damals ja noch sehr in den Anfängen war u vermutlich noch nicht wirklich gut verwaltet und strukturiert war.
Kann man anhand der Uniform erkennen, ob mein Opa einen Offiziersstatus hatte? Er war sicherlich kein Flieger, sondern damals noch ein einfacher Handwerker, der sich später mit einem kleinen Betrieb selbständig gemacht hat. Die Fliegerersatzabteilung war ja wohl für Beschaffung u Reparatur zuständig, sicherlich mehr als notwenig, da die meisten Flugzeuge sich ja noch im Entwicklungsstadium befanden und alle nasenlang vom Himmel fielen oder gar nicht erst starten konnten.
Mein Opa hat den Krieg überlebt und ich weiss auch nichts von etwaigen Verwundungen.
Ich weiss von der Problematik der verbrannten Potsdamer Archive, zögere aber wg Freiburg, weil ich nicht abschätzen kann, mit welchen Kosten da zu rechnen ist. Und mal h hinfahren, ist auch nicht einfach: ich wohne in Schleswig Holstein.
Wie würdet Ihr hier vorgehen?
Vielen Dank schon mal vorab
Ingrid
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NACHTRAG MIT BILDERN / 2.10.2023:
nun ist es mir gelungen, die Dateigröße auf unter 200 kb zu halten. ich habe die folgenden 4 Bilder hochgeladen:
1. Portrait mit 3 Soldaten in Uniform = 3 Brüder Herbers aus Haselünne (Emsland), der Soldat in der Mitte ist mein Opa Hermann Herbers.
Frage: kann man an seiner Uniform erkennen, ob er einen Unteroffiziers-Status hatte?
2. ein Foto mit 4 Soldaten vor einem Monument / Gedenkstein "25 km bis Berlin"
Frage: kennt jemand diesen Standort in der Region von Berlin? gibt es den Stein vielleicht noch heute? damit könnte evtl. Johannisthal oder Adlershof oder Döberitz gemeint sein, das ist aber eine reine Vermutung von mir.
der 2. von rechts könnte mein Opa sein.
3. und 4. die Vorder- und Rückseite einer Postkarte , gestempelt am 21.4.1915: auf der Vorderseite ist ein unbekannter Soldat zu sehen.
die Karte ist deshalb interessant für mich, weil sie an meinen Opa adressiert, der zu der Zeit in Allenstein war und von Kameraden stammt:
"Herrn Unteroff. Herbers, Brieftauben Abtlg. 1, Allenstein Ostpreußen"
"mein lieber guter Freund, von einer gemütlichen Abschiedsfeier die besten Grüße ihrer Kameraden" (mein Transkript ohne Gewähr auf Richtigkeit)
diverse Unterschriften, die ich nicht entziffern kann. Sicherlich ist der abgebildete Soldat einer von ihnen.
Frage: steht dort tatsächlich "Herrn UNTEROFF. Herbers? ist es überhaupt möglich, daß ein einfacher Handwerker Anfang 20 schon Unteroffizier sein konnte?
Frage: wie interpretiert Ihrdie Poststempel? früher wurde ja immer der Ausgang und der Eingang einer Postsendung gestempelt, oft sind diese aber leider unleserlich, wie im vorliegenden Fall. der Döberitz-Stempel vom 21.4.1915 müsste der Ausgangsstempel sein. Kann man das so interpretieren, daß mein Opa vor Allenstein vielleicht in Döberitz war? mit diesem Ort habe ich mich noch gar nicht beschäftigt.
Ich freue mich auf Eure Kommentare. Vielen Dank schon mal vorab.
Mfg Ingrid
