Ist sie die Mutter oder nicht?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage in die Runde: Ab wann würdet ihr einen Ahnen als gesetzt und wahrscheinlich aufnehmen und weiter zu ihm oder ihr forschen?


    Hintergrund ist folgender: Es geht um die Mutter meines Vorfahren Carl Gottfried Kimmel. Auf Wikipedia wird diese als die Branntweinbrennerstochter Rosina Elisabeth Pauli angegeben, aber so sicher bin ich mir damit nicht.


    Carl Gottfried Kimmel wurde wohl im März 1750 in Dresden-Neustadt geboren - der Taufeintrag existiert leider nicht mehr. Aus seinem Heiratseintrag von 1778 kenne ich den Namen seines Vaters Michael Kimmel, der kurfürstlich-sächsischer Hoftischler in Dresden war. Dieser hatte zudem eine 1755 in Dresden-Neustadt getaufte Tochter. Der Name der Mutter dieser Tochter wird hier mit Rosina Elisabeth geb. Paulin angegeben. Ein Hochzeitseintrag von Michael Kimmel und der Rosina Elisabeth existiert leider auch nicht mehr.


    Als Rosina Elisabeth Kimmel am 30.07.1805 in Dresden starb, wird ihr Alter mit 74 Jahren und 6 Monaten angegeben. Das passt in etwa auf eine am 24.12.1730 in Dresden-Neustadt geborene Rosina Elisabeth Pauli, welche in der Tat die Tochter des dortigen Branntweinbrenners Friedrich Pauli war. Andere Rosina Elisabeths aus Dresden bei denen das Alter etwa passt oder andere Familien Paul / Pauli gab es sonst in Dresden zu dieser Zeit nicht. Auch taucht die 1730 geborene Rosina Elisabeth Pauli sonst nirgends mehr auf.


    Ich habe versucht noch einen Hinweis über die Paten zu finden: Immerhin tauchen bei den Kindern des Carl Gottfried Kimmel sowohl die Rosina Elisabeth Kimmel namentlich als Patin auf als auch ein nachweislicher Neffe der 1730 geborenen Rosina Elisabeth Pauli.


    Würdet ihr auf Basis dieser Daten annehmen, dass Carl Gottfried der Sohn der 1730 in Dresden-Neustadt geborenen Rosina Elisabeth Pauli ist? Oder gilt für Euch die Elternschaft nur dann als bewiesen, wenn sie durch Tauf- und Traueinträge eindeutig nachgewiesen ist.


    Viele Grüße


    Thankmar

  • Karl Gottfried Kimmel von Stammbaum Scheunert

    Eintragsinformationen.

    Geburtsinfo2. Mrz 1750 Dresden, Dresden, Sachsen, Germany
    Heirat5. Jun 1778 Pforzen, Ostallgäu, Bayern, Germany
    Tod6. Sep 1803 Sachsen, Germany

    Eintragsinformationen.

    VaterMichael Kimmel
    MutterRosine Elizabeth Paul (Geboren 1720)
    EhepartnerEleonore Luise Ludwig (Geboren 1756)




    Obige Daten sind in diesem öffentlichen Stammbaum bei amcestry hinterlegt.

    Gruß Bernd


    ich forsche im Kreis Uelzen

    nach folgenden

    Stammlinie

    FN Hoier, Hoyer, Hoier

    Nebenlinien

    FN Abelmann, Brammer, Buhr, Düver, Helmke, Henigs, Hilmer, Köhne, Lichte, Meyer, Steinecke, Warnke


    In Rheinland-Pfalz

    FN Eyer, Jung, Gehm

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für Deine Nachricht. Die Ahnenliste Scheunert kenne ich. Allerdings liegen auch dieser Liste nur so viele Daten vor, wie ich oben beschrieben habe. Eine letztendliche Bestätigung gibt es nicht, weil der Traueintrag von Rosina Elisabeth Pauli und Michael Kimmel nicht mehr existiert.


    Meine Frage ist also vielmehr ob ihr es anhand der oben beschriebenen Daten für plausibel haltet, dass die 1730 in Dresden-Neustadt geborene Rosina Elisabeth Pauli die Mutter des Carl Gottfried Kimmel ist oder wie ihr mit einem solchen Fall umgehen würdet.


    Viele Grüße


    Thankmar

  • Ich würde dies in Betracht ziehen, da 98 Prozent der Daten dies bestätigen. :)

    Gruß Bernd


    ich forsche im Kreis Uelzen

    nach folgenden

    Stammlinie

    FN Hoier, Hoyer, Hoier

    Nebenlinien

    FN Abelmann, Brammer, Buhr, Düver, Helmke, Henigs, Hilmer, Köhne, Lichte, Meyer, Steinecke, Warnke


    In Rheinland-Pfalz

    FN Eyer, Jung, Gehm

  • Danke für Deine Einschätzung, Bernd :)


    Vielleicht ist es nur diese Bestätigung von außen, die ich noch mal gesucht habe ^^


    Normalerweise erfasse ich Vorfahren nur, wenn ich die Abstammung glasklar durch Urkunden nachweisen kann. Aber ich denke hier spricht vieles dafür.

  • Oder gilt für Euch die Elternschaft nur dann als bewiesen, wenn sie durch Tauf- und Traueinträge eindeutig nachgewiesen ist.

    Ja.


    Gruß - Detlef

    Ich akzeptiere zusätzlich auch sonstige Dokumente, wie Briefe, Verträge etc., wenn sich daraus die Abstammung belegen läßt.

    Dieses "könnte sein, da kein anderer da ist" erzeugt bei mir so ein wenig Magengrummeln :)

    Gruß

  • Ich denke und handle auch so, wie Sanaleikki das schreibt.


    Ein knappes Beispiel aus der Magdeburger Börde zum "missing link": Hans König wird 1678 Witwer. Anfang 1680 lässt er einen Sohn taufen, keine Anmerkung, das das Kind unehelich sei. Folglich muss er 1679 erneut geheiratet haben. Die Trauregister des Ortes beginnen 1680. Der Name der Frau wird bei den Taufen nicht erwähnt, 1687 wird eine Margarethe Schnock, Hans Königs Ehefrau zu einer Kirchenbuße verdonnert und in ihrem Bestattungseintrag wird ebenfalls der Geburtsname genannt, leider nicht ihr Alter. Alles klar? Nein - denn ich kann die belegte Geburt einer Margarethe Schnock anno 1641nicht eindeutig der obigen Margarete zuordnen. Ich kenne nach intensiver Suche aber keine andere Dame die auch nur annähernd passend würde. Die umfangreichen Amtshandelsbücher von Egeln geben auch nichts her (Ehevertrag!), für 1679 existiert da nichts ...


    Ich habe derzeit eine Margarethe Schnock in der Ehe mit König aufgenommen und die Geburt einer Margarathe Schnock als separate Person. Bei beiden ist die sehr wahrscheinliche Identität und den fehlenden Beweis als Bemerkung aufgenommen. Sollte ich wider Erwarten doch noch den missing link finden, dann verschmelze ich die beiden Einträge im Programm "und habe fertig"^^

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)