Könnte es meine Urgroßmutter sein?

  • Hallo,


    ich bin nach wie vor auf der Suche nach meiner Urgroßmutter. Das Problem ist, dass ich weder ihren Geburtsort noch ihr Geburts- oder Sterbedatum kenne, sondern nur ihren Namen (wenn die Angaben meines Cousins stimmten). Erschwerend kommt hinzu, dass sie nicht verheiratet war und die Geburtsurkunde ihrer Tochter, also meiner Großmutter im Krieg höchstwahrscheinlich verschollen ist. Allerdings hat meine Großmutter eine Zeit lang in Mönchengladbach gewohnt -wahrscheinlich auch mit ihrer Mutter. Jetzt habe ich auf Ancestry eine Person gefunden, wohnhaft in Mönchengladbach 1960 mit dem (mutmaßlichen) Namen meiner Urgroßmutter. Der Nachname kommt auch nicht oft in Mönchengladbach vor, sondern kommt eher aus der Gegend um Pommern, Brandenburg und Berlin. Meine Großmutter ist auch 1959 von Mönchengladbach weggezogen und ihr Vater blieb in Mönchengladbach. 1960 könnte also passen und ich weiß nur, dass meine Urgroßmutter vor 1988 gestorben sein muss, da sie vor meinem Urgroßvater verstarb. Meint ihr ich soll eine Meldeauskunft von meiner potenziellen Urgroßmutter beantragen?


    liebe Grüße

    Sebastian

  • Hallo Sebastian

    Ist eventuell ein Familienbuch oder ein Ahnenpass (3.Reich)vorhanden? Da müsste doch einiges drin stehen. Ich hab zum Beispiel mit den Forschungen angefangen indem ich den Ahnenpass meines Vaters gelesen habe. Da kam ich bis zu dem Namen meines Ururgroßvaters.Der Rest war dann etwas leicht denn ich konnte alle betreffenden KB die online sind und vor allem kostenlos durchsuchen. Natürlich muss man die Kurrentschrift( in Deutschland heißt es wohl Sütterlinschrift lesen können. Als letzter Ausweg bleibt dann wohl nur das Standesamt.

    LG

    Franz Josef

  • Hallo Franz Josef,


    woher könnte ich das Familienbuch oder den Ahnenpass denn kriegen? Vom letzten Wohnort? Vom letzten Wohnort habe ich eine erweiterte Meldeauskunft bekommen und anscheinend hatten die nicht mehr.

  • Hallo Sebastian

    Den Ahnenpass musste im 3.Reich jede Familie haben.Ich weiß nur von meiner Großmutter,dass sie alle Pfarrämter anschrieb wo die einzelnen Personen getauft wurden um den Taufschein zu erhalten(dies galt nur für Österreich da wir erst 1938 die Standesämter bekamen)Den Ahnenpass musste die betreffende Person selbst ausfüllen und dann von der zuständigen Behörde bestätigen lassen.Bei euch in Deutschland kamen die Standesämter ja schon mit der Napoleonzeit.

    Das Familienbuch aus Deutschland habe ich selbst schon gesehen.Soviel ich weiß wird es mit der Hochzeit ausgestellt und dann sind dort alle Kinder eingetragen die in der betreffenden Familie zur Welt kommen.

    LG

    Franz Josef

  • Hallo Sebastian,


    weder die sog. Familienstammbücher (die auch heute noch auf Wunsch des frisch getrauten Paares ausgestellt werden) noch die Ahnenpässe wurden irgendwo "offiziell" archiviert. Sie waren immer nur in der Familie - wenn es sie denn überhaupt gab. Beides war nicht Pflicht - Ausnahme: der sog. Ariernachweis war für eine Vielzahl von Berufen und Positionen Pflicht, aber eben nicht für jedermann.


    Standesämter gab es in Deutschland flächendeckend ab 1874 (mit kleinen regionalen Abweichungen).

    Rechtsrheinisch und auch teilweise auf der linken Rheinseite gab es seit 1806 (? weiß ich jetzt nicht ganz genau) die sog. Zivilstandsregister, sowas ähnliches wie die Standesämter.

    Für Mönchengladbach solltest du das prüfen!

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo,

    nach preußischem Recht wurden die Standesämter um 1875 zusammen erstellt, d.h. aber, daß schon zuvor auf diesen Ämtern gemacht worden sind, also eine Generation zuvor.

    Dann gab es aber noch die Volkszählungen

    hans

  • Hallo Sebastian,

    weißt Du wann und wo Deine Großmutter geheiratet hat?

    Wenn ja, würde ich mich erstmal an das dortige Standesamt wenden und um Fotokopien bzw. Scans des Original-Heiratseintrages, möglichst inclusive der "Beiakten" bitten. Häufig gibt es da auch Informationen über die Eltern des Brautpaares. Gelegentlich kann es auch - nette Beamte mit etwas Zeit vorausgesetzt - Sinn machen, zusätzlich zum Antrag auch etwas darüber zu schreiben, warum Du die Sachen beantragst, d.h., was Du NOCH suchst und was Du bisher schon dazu weißt oder vermutest.

    Mir selbst wurde seitens einer netten Bearbeiterin bezüglich der zweiten Ehe einer meiner eigenen Urgroßmütter geholfen und die gute Frau hat es sogar geschafft, für mich die Lebensdaten ihres (an einem völlig anderen Ort verstorbenen) zweiten Ehemannes herauszufinden!

    Oder Du gehst über den standesamtlichen Sterbeeintrag Deiner Großmutter, in dem deren Geburtsort und Geburtstag eigentlich stehen müsste und von da aus dann über deren standesamtlichen Geburtseintrag, der sich hoffentlich im Amt erhalten hat, weiter...


    Falls das alles nicht funktioniert, könntest Du noch versuchen, Kontakt zu einem engeren Verwandten der von Dir gefundenen Frau aufzunehmen, selbst einen genealogischen DNA-Test (wenn Du in direkter mütterlicher Linie von Deiner Urgroßmutter abstammst, möglichst incl. Mitochondrien-DNA) machen und einen dieser Verwandten (möglichst gleichfalls in mütterlicher Abstammungslinie, falls es bei Dir selbst eine ist) überreden, sich ebenfalls testen zu lassen und dann vergleichen...


    Grüße

    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo Giacomo,


    ja, ich weiß wann und wo meine Großmutter geheiratet hat, aber das zuständige Standesamt hat mir schon mitgeteilt, dass keinerlei Informationen zu den Eltern vorhanden sind. Ich kenne auch ihren Geburtsort und -tag aber komme bis jetzt nicht an die Gebursurkunde -falls es sie noch gibt. Stehen auf der Sterbeurkunde die Eltern?


    Falls ich durch das Standesamt herausfinden würde, dass die Frau gleichen Namens im gleichen Kreis, vielleicht sogar im gleichen Dorf wie meine Oma geboren wurde, dann ich davon ausgehen, dass es die Richtige ist.

  • grüß dich Sebastian,


    - nach meiner Erfahrung stehen in einer Kopie ders Sterbeurkunderegistereintrags keine Eltern.

    - Mir kommt es seltsam vor, dass im Heiratsregistereintrag deiner Großmutter nichts zu den Eltern steht. Aber, wenn das Standesamt das so schreibt.....

    - in der Familienforschung gebe ich mich nicht mit Wahrscheinlichkeiten zufrieden.

    Wenn du wirklich keinen Geburtsregistereintrag deiner Großmutter eruieren kannst, dann würde ich nach Kirchenbüchern (Taufe) suchen.

    - hat deine Großmutter auch kirchlich geheiratet? Dann wär der Traueintrag auch noch eine Möglichkeit.

    - Geburtstag und -ort der Geburt deiner Großmutter kennst du. Hast du dich im Unterforum, das das Gebiet des Geburtsorts der Oma abdeckt, schon umgeschaut?


    lg, Waltraud

  • hallo Sebastian,


    ich ändere meinen Beitrag.

    Mehr Infos als du im anderen Forum erhalten hast, kann ich dir nicht liefern.

    Und wie ich oben geschrieben habe, arbeite ich nicht mit Wahrscheinlichkeiten.


    Wünsch dir viel Erfolg, Grüße,

    Waltraud

  • Hallo Waltraud,


    schade, ich fand deinen Beitrag eigentlich sehr gut und hatte mich gefreut auf ihn zu antworten. Ich schätze ohne Trial-and- Error komme ich nicht weiter- je mehr Infos desto besser. Ich darf halt nur nichts für wahr halten solange es nicht bewiesen ist. Im Falle meines Urgroßvaters habe ich Monate lang mit einem "falschen" Vornamen gesucht und hätte auch schon fast eine falsche Person verfolgt, wenn das Todesdatum gepasst hätte und eine zweite Person habe ich auch verfolgt bis ich auch gemerkt habe, dass sie nicht passt. Dann habe ich nochmal mit meinem Onkel geredet und er hat mir alles erzählt und wie mein Urgroßvater "richtig" heißt (obwohl ich eine Namensänderung nach wie vor für möglich halte). In der Tat war es mein Onkel der mir zuerst einen anderen Vornamen genannt hat. Aber letztendlich habe ich dennoch den Richtigen gefunden und kann jetzt sogar das Standesamt meines Heimatortes anschreiben für mehr Infos über seine Eltern.


    Nachtrag: Ich muss dazu sagen, mein Onkel hat ansonsten alles richtig erzählt, was auch später vom Standesamt bestätigt wurde: Dass er mit über 80 nochmal geheiratet hat, dass seine spätere Frau Maria hieß, Heimatstadt usw. Obwohl er einige Jahreszahlen falsch hatte, war das Wesentliche alles richtig.

  • o.k. Sebastian,

    offensichtlich ist es im "Fall Radike * 1927" doch sehr schwierig an Unterlagen zu kommen.

    Die Ausgangsfrage in diesem Thema war, ob du dir eine Meldeauskunft zu Erna Radike, die in Möchengladbach wohnte und nicht deine Oma war, besorgen sollst. Wenn du dir davon eine neue Erkenntnis erhoffst, solltest du das machen. Zumindest wüsstest du dann, wann sie wo genau gewohnt hat. Dazu wär aber eine erweiterte Auskunft nötig. Bekämst du die?

    https://www.moenchengladbach.de/de/stadtachiv-ahnenforschung

    Ausgehend von der Meldekarte könntest du dir dann vom Stadtarchiv auch den Sterberegistereintrag besorgen.

    Damit hast aber noch nicht den Zusammenhang Uroma - Oma.

    Was tun?

    - den Heiratseintrag der Oma Erna hast du mittlerweile. Normalerweise erfolgte eine kirchliche Trauung zeitlich und örtlich im Zusammenhang mit der standesamtlichen. Also doch beim Pfarramt anfragen und darauf hinweisen, wie wichtig es wär, weil du die Daten der Eltern der Oma bräuchtest.

    - im Bundesarchiv Standort Bayreuth gibt es sog. Gemeindeseelenlisten. Und Unterlagen des kirchlichen Suchdienstes - Heimatortskartei. Ob da deine Oma und Uroma vorkommen? s. Anhang.

    Erfahrung habe ich zu dem Thema nicht. Musst du dich vll. noch schlau machen.

    - nochmal zum Heiratseintrag der Oma Erna:

    meine Eltern haben 1957 geheiratet. Ich habe mir eine Kopie des originalen Registereintrags besorgt. Die Eltern (sprich meine Großeltern) werden nicht genannt.

    So viel ich weiß, muß man beim Aufgebot eine "Geburtsurkunde" vorlegen. Das konnte deine Oma ja nicht. Folgendes:

    Meine verwitwete Mutter hat in den 1980ern nochmal geheiratet. Der 2. Mann war Witwer und stammte ursprünglich aus Ostpreussen. Da war bei dessen erster Heirat in den 1950ern anscheinend das gleiche Problem mit der "Geburtsurkunde". Denn irgendwann haben wir in den Unterlagen meiner Mutter eine "eidesstattliche Erklärung" dieses Mannes gefunden, die er anläßlich seiner ersten Hochzeit abgegeben hat. Die Erklärung enthielt seine persönlichen Daten und die Namen der Eltern. Leider hab ich diese durch den Reißwolf gelassen, weil sie mich ja nicht tangiert.

    Evtl. musste deine Oma auch so eine Erklärung abgeben. Werden solche Unterlagen nicht in einer Nebenakte (oder wie das heißt) zur Eheschließung aufbewahrt?

    Das sind jetzt viele ?, vll. und wenn in meinem Text, genauer gehts nicht, weil ich mit vielen keine persönliche Erfahrung hab.


    lg, Waltraud

  • Hallo Waltraud,


    vielen Dank für den sehr ausführlichen Beitrag.

    Nur zum besseren Verständnis: Meine Urgroßmutter hieß Erna und meine Oma hieß Irmgard. Also auf der erweiterten Meldeauskunft meiner Oma Irmgard vom Standesamt ihres letzten Wohnortes, standen keine Informatonen von ihren Eltern drin. Auch das Standesamt Mönchengladbach, wo sie geheiratet hat, hatten keinerlei Informationen zu ihren Eltern.


    lg

    Sebastian